"Der Ackermann und der Tod"

Das Plakat zu "Der Ackermann und der Tod"
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SPITTAL. "Wusstest Du's nicht, so wisse es jetzt. Sobald ein Menschenkind geboren ist, sogleich ist es bestimmt zu sterben." Dies sagt der Tod im Dialog mit dem Ackermann in dem um 1400 von Johannes von Tepl verfassten Streitgespräch "Der Ackermann und der Tod". Es gilt als eines der bedeutendsten Werke der spätmittelalterlichen deutschen Literatur.

Einleitung von Mettnitzer

Die von Michael Vogtmann vor rund 30 Jahren entstandene Bearbeitung wird am Freitag, 7. April, um 19 Uhr in der Stadtpfarrkirche aufgeführt. Dies kündigten Kulturreferent Franz Eder und der studierte Theologe und Psychotherapeut Arnold Mettnitzer in einer Pressekonferenz an. Der aus Gmünd stammende Mettnitzer wird eine Woche vor Karfreitag die einführenden Worte sprechen, das Streitgespräch der Wiener Schauspieler Heinz-Artur Boltuch und der Niederbayer Michael Vogtmann führen.

Begleitung am Sax

Musikalisch vertieft wird der Text an neun Stellen vom Saxophonisten Edgar Unterkirchner. "Das ist eine unglaubliche Geschichte, da mach' ich mit," hatte der Kärntner, Preisträger zahlreicher internationaler Preise, Mettnitzer zugesagt. Untermalt werden die Sax-Klänge mit Alltagsgeräuschen vom Tonband. Mettnitzer freut sich schon jetzt: "Das wird ein feiner Abend." Der 64-Jährige rühmt zugleich die "pointierte" Verdichtung des Originals durch Vogtmann, dessen Bearbeitung nach einer wenig beachteten Aufführung in einer Tiroler Dorfkirche jahrzehntelang vermeintlich vergessen in einer Schublade gelegen habe.

Begegnung im "Ronacher"

Auf den Ackermann, in dem sich erstmals in der mittelalterlichen Literatur ein Mensch, der seine geliebte Frau verloren hat, gegen den Tod auflehnt, der wiederum hämisch-zynisch argumentiert, die Frau "zur rechten Zeit" geholt zu haben, damit der Witwer sie als "Schönheit" in Erinnerung bewahren könne - auf Ackermann also war Mettnitzer im vergangenen Herbst bei einer Lesung im "Ronacher", Bad Kleinkirchheim, gestoßen. Zu jener Zeit sei er "seelisch sehr aufgewühlt" gewesen, weil er gerade seinen erst 19 Jahre alten Neffen Manuel verloren hatte. Deshalb werde er nun in Spittal, wo er 1979/80 als Kaplan begonnen hatte, auch Zwiesprache mit seinem jung verstorbenen Neffen halten.

Dialogie statt Theologie

Überhaupt Dialog: Der Mettnitzer schätzt das Gespräch über alles und sagt überspitzt: "Wir sind gut beraten, wenn wir mehr Dialogie statt Theologie betreiben!"

Kulturreferent Eder, der es im Hinblick auf den Ackermann begrüßt, dass sich die Kirche - auch kulturell - mehr öffnet und so "stärker in der Gesellschaft verankert wird", wies im Pressegespräch noch auf weitere anstehende Kulturereignisse Spittals hin.

Spittaler Pilgertag

So wird es am Samstag, 6. Mai, einen ersten Spittaler Pilgertag geben, den Stadt und katholische Kirche gemeinsam organisieren. Ausgehend von der Pfarrkirche Molzbichl, wo Dechant Ernst Windbichler um 8.30 Uhr eine Heilige Messe gibt, wird nach dem Besuch des Museums Carantana über den Egelsee entlang des Jakobsweges nach St. Wolfgang, unterbrochen von Pausen im Gasthof "Lug ins Land" und "Landhof Simeter" zurück nach Spittal gepilgert. Mit einer Andacht und Schlossbesuch klingt der Tag aus.

Begleitet wird die Pilgertour von Monika Gschwandner-Elkins (Pilgerreferat) und Seelsorger Roland Stadler. Anmeldungen beim Pilgerreferat oder im Kulturamt, Telefon 04762-5650 222.

30 Jahre Städtepartnerschaft

Von Freitag, 16. Juni, bis Sonntag, 18. Juni, feiert Spittal seine 30-jährige Städtepartnerschaft mit Porcia und Pordenone. Im Rahmen des Jubiläums wird im Stadtpark das erste Street-Food-Festival mit internationaler Straßenküche gefeiert - vom Hot Dog über thailändische, australische und tibetanische Schmankerl. Einheimische Gastronomen, Bauern und Marktverkäufer sollen mit eingebunden werden. Sie sind aufgerufen, sich bis zum 1. April unter office@mundpropaganda.at zu melden.

"Kultur-App" kommt

Schließlich kündigte der Kulturreferent, der sowohl in der Bevölkerung als auch in der Wirtschaft festgestellt hat, dass Kultur einen immer höheren Stellenwert einnehme, eine "Kultur-App" an, die für jedes Smartphone kompatibel, benutzerfreundlich, übersichtlich und, nicht zuletzt, kostenlos herunter zu laden sein soll. Sie löst das auf mehreren Homepages verstreute Kulturangebot der Stadt (Stadtgemeinde, tiscover, Schloss Porcia, MTG) ab. Ein möglicher zweiter Schritt zum statischen Web-App ist eine interaktive App, mit der sich beispielsweise Lieblingsveranstaltungen gezielt ausgesucht werden können.

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