Apotheker Helmut Höhr:
"Die Reiseapotheke sollte vollständig sein"

- Der Obervellacher Apotheker Helmut Höhr gibt Tipps, was alles in eine gut ausgestattete Reiseapotheke gehört
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OBERVELLACH (ven). Helmut Höhr, Apotheker in der Adler-Apotheke in Obervellach, klärt auf, was unbedingt in eine gut sortierte Reiseapotheke gehört. Besonders bei Dauermedikation ist es wichtig, nichts zu vergessen.
Die Klassiker
Egal ob Aktivurlaub, Städtetrip oder Badeurlaub: In allen Fällen ist eine gut sortierte Reiseapotheke unverzichtbar. Die Klassiker, die dabei sein sollten: Mittel gegen Reiseübelkeit und Verdauungsprobleme wie Verstopfung, Durchfall und Erbrechen, gegen Schmerzen und Fieber sowie gegen Allergien und Juckreiz. Gerade für Kinder sollte man Elektrolyte mitnehmen "Denn sie trocknen bei Durchfall schnell aus und verlieren wichtige Spurenelemente und Salze", rät Höhr.
Dazu noch Verbandszeug wie Pflaster und Blasenpflaster, eine elastische Binde und Kühlkompressen sowie Schere, Pinzette, Wunddesinfektionsmittel, eine Wund- und Heilsalbe sowie Insektenschutz.
Husten und Salbe
Darüber hinaus empfiehlt er auch Medikamente gegen Husten, Heiserkeit, Halsschmerzen und Schnupfen sowie Augen- und Nasentropfen, ein Elektrolytpräparat, eine Salbe gegen Prellungen sowie ein Fieberthermometer einzupacken. "Sonnenschutz nicht vergessen!"
Impfungen aufgefrischt?
Vor Antritt der Reise sollten auch die nötigen Impfungen vorhanden sein. "Man sollte schauen, ob die Standard-Impfungen wie Diphterie, Tetanus, Kinderlähmung und Hepatitis A aufgefrischt sind. Hepatitis zum Beispiel ist durch Nahrungsmittel übertragbar", so Höhr.
Sich gegen Typhus, Cholera und Malaria zu schützen, sei nur nötig, wenn man in ein Hochrisikogebiet unterwegs ist. "Wir sind vernetzt, jeder Apotheker kann Auskunft darüber geben, was in welchem Land empfohlen wird. Malaria hat zum Beispiel eine Inkubationszeit von einer Woche, da sind die meisten Urlauber schon wieder zuhause."
Achtung bei Dauermedikamenten
Ältere Menschen vergessen aber im Urlaub gerne ihre Dauermedikamente. "Es ist dann meist sehr schwer, sie vor Ort zu besorgen. Oft gibt es im Ausland diesen Wirkstoff gar nicht. Da muss man dann schauen, was is vergleichbar, wie sieht es mit der Dosierung aus?", so Höhr. Hier sollte man also immer eine Reserve mit dabei haben. "Akut kann man überall behandelt werden, aber die Dauermedikation ist schwierig."
Ins Handgepäck damit
Er rät auch, die Medikamente bei Flugreisen im Handgepäck mitzuführen. "Aber Achtung! Hier gilt: Flüssigkeiten maximal 100 Milliliter im verschließbaren Zip-Beutel, der maximal einen Liter fassen darf. Daher entweder zuhause noch in kleine Fläschchen umschütten oder überhaupt kleinere Packungsgrößen für die Reise mitnehmen."
Höhr hat dazu auch noch ein kleines Gedicht parat:
Vor dem Urlaub denkt daran,
was euch widerfahren kann,
wollt ihr gern nach Thailand fliegen,
müsst ihr eine Impfung kriegen.
Reist ihr in das Land der Inder,
gilt für euch und eure Kinder,
schluckt rechtzeitig die Tabletten,
die euch vor Malaria retten.
Kenia droht mit gelbem Fieber,
ist euch Impfen da nicht lieber?
Fährt man in das Land der Türken,
kann das Diarrhoe bewirken!
Diese wird noch immer krasser,
trinkt man gar das Leitungswasser.
Reisenden nach Nah und Fern
hilft die Apotheke gern -
ob bei Typhus, Salmonellen,
Allergien und Grippefällen,
selbst bei Wüstensonnenbrand
hat ein Mittel sie zur Hand.
Reisetipps nach Maß dazu
gibt's für Chile und Peru,
Barbados und Mauretanien,
die Bermudas und Albanien.
Wollt ihr reisen ohne Schmerzen,
nehmt euch drum den Rat zu Herzen:
Für die Reiseversorg' ist
der Apotheker Spezialist.
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