Flugzeug im Museum gelandet
In Seeboden gebauter Segler hängt nun im Spittaler Museum für Volkskultur
SPITTAL. Ein Stück Oberkärntner Flugzeugbaugeschichte ist zurückgekehrt: Im Museum für Volkskultur hat ein in den 1950er Jahren in den Oberlerchner Flugzeugwerken in Seeboden gebautes Segelflugzeug seine endgültige Heimstatt gefunden. Im Beisein des gleichnamigen Sohnes des Flugzeugkonstrukteurs Johann Oberlerchner meinte der stolze Museumsdirektor Hartmut Prasch: "Ich glaube, Ihr Vater hat das Flugzeug maßgeschneidert für uns gebaut." Denn das Gronau-Baby 2 B mit einer Spannweite von 14 Metern und einer Rumpflänge von sieben Metern schwebt nun im Saal "Kärntenpanorama", ohne den Raum zu erdrücken.
"Wir alle brauchen Aufwind"
Der Präsident des 300 Mitglieder zählenden Museumsvereins, der aus Seeboden-Unterhaus stammende frühere Spittaler Bürgermeister Hellmuth Drewes, erinnerte, wie er als Kind durch das Flugzeugwerk gegangen sei - im Krieg immer in der Furcht vor Bomben. Dem Segelflugzeug bescheinigte der 83-Jährige, die schönste Art des Fliegens, spüre man doch unmittelbar die Kräfte der Natur. Vor allem: "Es bedarf eines Aufwinds, und den brauchen wir doch alle."
Entdeckt im Militärmuseum
Zu verdanken hat das Heimatmuseum die Rarität Daniel Brenter. Der gebürtige Spittaler, beschäftigt bei der AUA als Flugzeugtechniker in Wien, hatte das Luftfahrzeug im Militärmuseum Zeltweg entdeckt. Das Mitglied der Gesellschaft zur Förderung der Österreichischen Luftstreitkräfte (GFL) erfuhr, dass noch ein zweites Exemplar vorhanden sei. Und aus patriotischen Gründen zu seiner Geburtsstadt gelang es dem Kärntner, dieses Seebodner Exemplar - nach Rücksprache mit Prasch - für das Museum zu erhalten. Davon konnte sich auch der Kärntner GFL-Repräsentant Eduard Kummer ein Bild machen.
Restauriert in zwei Wochen
Hans-Peter Obweger wiederum, Mitglied und ehrenamtlicher Mitarbeiter des Museumsvereins, vermochte es, das Geschenk zu restaurieren. Der Modellbauer beseitigte in zwei Wochen die Risse und Löcher des Oldtimers, den Bauhof-Mitarbeiter in den den zweiten Stock von Schloss Porcia manövriert hatten.
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