Frido-Kordon-Hütte feiert Jubiläum

Die Hütte, wie sie heute aussieht | Foto: KK
5Bilder

GMÜND. Der Alpenverein Gmünd-Lieser-Maltatal und Hüttenwirt Willi Staudacher laden am Sonntag, dem 6. August zum 80-jährigen Bestehen der Frido-Kordon-Hütte am Stubeck ein. Nach der Gipfelmesse um 11 Uhr folgt um 14 Uhr ein Festakt mit buntem Programm und Musik.

Benannt nach Alpinist Frido Kordon
Die Gründung des Wintersportvereines Gmünd 1912 gab den Ausschlag, dass man im Frühjahr 1937 eine Skihütte am Abhang des Stubecks errichtete. Die Frage des Baugrundes war rasch geklärt, da Karl Gigler vlg. Dürer in Kreuschlach diesen kostenlos zur Verfügung stellte. Das Bauholz konnte zudem günstig von ihm erworben werden. Den Bauplatz begutachteten Meißnitzer, der Alpinist und Schriftsteller Frido Kordon und Hofrat Maurilius Mayr. Kordon gab auf die Bitte Meißnitzers die neue Hütte „Frido-Kordon-Hütte“ benennen zu dürfen gerne seine Zustimmung. Als Fertigstellungstermin war der Winter 37/38 fixiert worden. Nach einem Plan des Zimmermeisters Matthias Oberlerchner sen. begann man sofort mit den Arbeiten.

6.500 Schilling Baukosten
Die feierliche Eröffnung der Hütte fand zu Weihnachten 1937 in Anwesenheit des damaligen Präsidenten des Kärntner Skiverbandes, Albert Bildstein, statt. Sie diente nun vielen Skifahrern und Bergwanderern als Selbstversorger-Unterkunft. Die Baukosten betrugen rund 6.500 Schilling, nur zehn Prozent davon waren in barem Geld vorhanden. Durch Eigentumsübertragung an den Alpenverein bekam man ein zinsloses Darlehen zur Finanzierung.

Blutige Tragödie
Mit Beginn des Krieges nahmen die Besucherzahlen deutlich ab. In den Kriegsjahren wurden immer wieder BDM-Lager und Lager der Hitlerjugend abgehalten. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges ereignete sich auf der Hütte eine blutige Tragödie. Im Jänner 1945 sprangen im Bereich des Stubeck fünf Männer mit Fallschirmen ab, um auch in unserer Gegend den Widerstand gegen das Nazi-Regime zu organisieren und quartierten sich in der Kordonhütte ein. Die Gruppe bestand aus zwei amerikanischen Geheimdienstoffizieren und drei ehemaligen deutschen Soldaten, die vermutlich in Italien in Kriegsgefangenschaft geraten oder zu den Alliierten übergelaufen waren. Ein Ortskundiger unter ihnen verhielt sich offenbar zu unvorsichtig, sodass ihn einer der beiden Offiziere im Schlaflager der Hütte im Schlaf erschoss. Man verscharrte den Toten notdürftig in der Nähe der Hütte. Erst nach Kriegsende wurde er exhumiert und man beerdigte ihn menschenwürdig in seiner Heimatgemeinde Eisentratten.

20 Jahre Selbstversorgerhütte
Nach dem Krieg beschlagnahmte ein neugegründeter Sportverein die völlig ausgeplünderte Hütte. Erst nach Einsatz des damaligen Vorsitzenden, Hofrat Maurilius Mayr, gelang es nach jahrelangen zähen Verhandlungen, die Hütte wieder 1949 in den Besitz des rechtmäßigen Eigentümers zurückzuführen.
Für einige Zeit wurde wurde die Hütte dann an Heinz Gritzner ,Zirmersohn' am Maltatberg, verpachtet, der sie mit seiner Frau bewirtschaftete. Dann war sie wieder für etwa zwei Jahrzehnte Selbstversorgerhütte und diente in dieser Zeit verschiedenen Jugendgruppen als Unterkunft. Die Hüttenwarte Lorenz Adenberger und Toni Klampferer betreuten die Hütte in dieser Zeit.

Umbau 1985
Nun machte sich doch das Fehlen geeigneter und ausreichender sanitärer Anlagen bemerkbar. Zunächst wurde 1964 eine Wasserleitung von der „Birnbaumer“-Quelle verlegt und man errichtete nach einem zusätzlichen Grunderwerb einen Zubau mit je zwei Schlaf- und Waschräumen sowie eine Klosettanlage mit Fließwasser. Inzwischen hatte sich im Umfeld der Hütte vieles gewandelt. Mit Beginn des Jahres 1978 wurde die Hütte an die Familie Staudacher verpachtet. Für eine dauernde Bewirtschaftung waren aber sowohl die Küche als auch der Gastraum zu klein. Auch die sanitären Anlagen waren nicht mehr Stand der Technik. 1985 wurde sie also um etwa 1,1 Millionen Schilling umgebaut und wiedereröffnet. 

Am Stand der Technik
Das Stubeck entwickelte sich in den folgenden Jahren zum ganzjährigen Naherholungsgebiet der Gmünder Bevölkerung. Nach der Jahrtausendwende wurde laufend renoviert und saniert, 2015 folgte der Anschluss an das Kanalnetz, 2016 die Elektrifizierung der Hütte. Diese Maßnahmen ermöglichen nun eine zeitgemäße und umweltfreundliche Bewirtschaftung der Hütte. 

Zum Programm:

Sonntag, 6. August 2017:

11.00 Uhr: Ökumenischer Gipfel-Gottesdienst am Stubeck (2.370 m) mit Stadtpfarrer Ante Duvnjak und dem evangelischen Bischof Michael Bünker.
Musikalische Umrahmung: Weisenbläser, Katschtaler Sängerrunde, ab 10.30 Uhr begrüßen Sie die Weisenbläser am Gipfel.

14.00 Uhr:
Festakt 80 Jahre Frido-Kordon-Hütte
Bunter Nachmittag mit der Blechsaitnmusi und der Katschtaler Sängerrunde, Rucksackschätzen, uvm. Skulpturenpark der Künstler Daborer, Kotzian und Mölzer.

Sonntag, 20. August 2017:
11 Uhr: Frühschoppen mit der Stadtkapelle Gmünd
Schauschneiden mit Motorsägenkünstler Klaus Mölzer
14 Uhr: Kirchtagstreiben mit dem "Schilehrer Trio"
mit Bierfass-Wettstemmen, Fingerhakel-Ziehen, Prämierung der Herzlkönigin 2017
Gratis-Bustransfer ab Gmünd Porsche Park; Bergfahrt um 10 Uhr, Heimtransfer ab 18 Uhr

Montag, 21. August 2017:
Nachkirchtag mit Backhendlschmaus

Anzeige
Ein Event für alle: THE LAKE ROCKS SUP FESTIVAL am Faaker See vom 9. -14. Mai.  | Foto: Andy Klotz Fotografie
24

THE LAKE ROCKS SUP Festival 2024
Paddelspaß für alle am Faaker See

Die Stand Up Paddel Welt blickt Anfang Mai wieder auf den Faaker See und macht das THE LAKE ROCKS Festival zu einem Event für jedermann: Es lädt zum Anfeuern, Ausprobieren und Mitpaddeln. FAAKER SEE. Villach wird einmal mehr seinem Ruf als DIE Paddelstadt im Alpen-Adria-Raum gerecht, wenn vom 9. bis 12. Mai 2024 das THE LAKE ROCKS SUP Festival zum dritten Mal in die Draustadt einlädt. Wettkämpfe, Rahmenprogramm und kostenlose Testmöglichkeiten bieten ein abwechslungsreiches Programm für...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.