Gedenkstein erinnert an Opfer des Millstätter Sees

Der von Axel Huber entworfene und gestiftete Gedenkstein
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SEEBODEN. Am Seeufer des Blumenparks steht seit Kurzem ein Gedenkstein, der an einen am 19. August 1933 im Millstätter See ertrunkenen Franzosen und alle übrigen im See tödlich Verunglückten erinnert. Initiator ist Lokalhistoriker Axel Huber, der auch das Denkmal entworfen hat, ausgeführt vom heimischen Herbert Brugger. Es besteht aus einem historischen, von der Feuerwehr am Flutsaum geborgenen Stein, ferner einer Tafel, die Geburts- und Todesdatum von René Jules Jammes aus Carcassonne/Südfrankreich festhält sowie die in Stein gemeißelte Widmung am ursprünglich gesetzten  Gedenkstein: A notre enfante chéri / tes parents désolés / Ta sœur inconsolable/ Lydi (Unseremn lieben Kind / die verzweifelten Eltern / Deine
trauernde Schwester / Lydie).
Den Betonsockel ziert ein Wasserwesen - die Replik eines romanischen Nixenreliefs von Giorgio Benedetti, das im Museum dessen Heimatortes Cividale steht.
Drei weitere Tafeln kommen noch hinzu. Sie sollen an alle Opfer des See und  an das Feriencamp erinnern, das besagter Lehramtskandidat besucht hatte. Damals hatte das österreichisch-französische Schüleraustauschkomite Ferienkurse für französische Sprache und Literatur veranstaltet, dem österreichische Mittelschüler und einige französische Studenten beiwohnten.

20-Jähriger im See ertrunken

Nach Axel Hubers Lesart hatte am 19. August 1933 ein plötzlich aufgekommener Tornado eine Spur der Verwüstung in Oberkärnten hinterlassen. Dabei kenterte ein mit vier Franzosen besetztes Boot auf dem Millstätter See, allein, allein der 20-jährige Jammes ertrank. Seine Leiche wurde nie gefunden. Die Millstätter Pfarrchronik führte damals aus, wie Georg Dabernig in "intensiven Nachforschungen" (Huber) rekapitulierte, ein mit vier Franzosen (zwei Herren und zwei Damen) aus der Seebodner-Ferienkolonie besetztes Boot befand sich während des Sturmes auf offener See, in der Nähe des Südufers (Kantor/Schloss-Villa). Es kenterte und René Jammes versank in den Wellen.
Die anderen Drei wurden vom Niederösterreichischen Medizinstudenten Gerhard Plakolm gerettet. Zum Gedächtnis ihres verunglückten Kommilitonen ließen die Jugendlichen und Lehrer des Sprachcamps, mit Unterstützung der trauernden Familie, nahe der mutmaßlichen Stelle des Unfalles einen Gedenkstein errichten.

"Weltoffenes Klima zwischen den Kriegen"

Dieses schlichte Denkmal scheint durch die nachfolgenden Kriegswirren zerstört und schließlich in Vergessenheit geraten zu sein, so berichtet Axel Huber: "Meines Erachtens sollte man diesen einzigartigen Gedenkstein – der von einem tragischen Schicksal, aber auch von einem weltoffenen Klima in Seeboden während der Zwischenkriegszeit zeugt – wieder an einer öffentlich zugänglichen Stelle direkt am Ufer des Millstätter Sees aufstellen."
Hubers Intention geht noch weiter: Einmal soll die alteingesessene Vorstellung rund um die todbringenden und anderseits wieder lebenspendenden Nixen tradiert werden, wie er der WOCHE berichtet. Zum anderen "soll/kann es auch als Warnung vor den unseligen politischen Zuständen in Europa vor mehr als einem dreiviertel Jahrhundert gesehen werden. Eine glückliche Fügung ist meines Erachtens, dass der Stein während des EU-Vorsitzes von Österreich wieder aufgestellt wird und daran erinnert, wie wichtig es ist, die Sprachen unserer europäischen Nachbarn zu lernen."
Nachdem die  Marktgemeinde Seeboden grünes Licht gegeben hatte, ziert die Dauerleihgabe den Blumenpark.

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