Wirtschaftsbrücke Spittal: Verschrottung als Ideallösung?

Die Stahlbogenkonstruktion liegt im Osten der Stadt und rostet vor sich hin | Foto: WOCHE
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  • Die Stahlbogenkonstruktion liegt im Osten der Stadt und rostet vor sich hin
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SPITTAL (schön, ven). Nachdem die WOCHE sich in der letzten Ausgabe auf die Spurensuche der "alten Wirtschaftsbrücke" machte, die im Osten der Stadt vor sich hin rostet, wollte sie nun wissen, wie Spittals Politiker zu der "alten Dame" stehen, die sich zur Zeit am Gelände zwischen Autohaus Tuppinger und Ferrochema in Spittal befindet.

Guter Eisenpreis
Bürgermeister Gerhard Pirih ist für das "Ableben" der "alten Dame": "Die Brücke gehört - soweit ich weiß - einem Verein. Wenn der Eisenpreis passt, sollte man sie verschrotten."

Brücke muss Stadtbesitz sein
Dem stimmt auch Gemeinderat Christoph Staudacher zu: "Aus Sicht der FPÖ Spittal darf ich feststellen, dass die Brücke kein Eigentum der Stadtgemeinde Spittal ist. Es ist grundsätzlich nicht unsere Art, über fremdes Eigentum zu entscheiden", sagt er. Die Stadt kann laut Staudacher nur dann über die Brücke bestimmen, wenn sie im Besitz dieser ist. "Im Jahr 2000 wurde der 'Stadtverein Spittal an der Drau' gegründet und es wurden 50.000 Schilling (umgerechnet 3.634 Euro) an Spenden von der Bevölkerung gesammelt. Da die Wirtschaftsbrücke um diesen Preis der Stadtgemeinde abgekauft wurde, sollte sie nun um dieselbe Summe der Stadtgemeinde angeboten werden.

Umfrage: Was soll mit der "alten Wirtschaftsbrücke" passieren?

Franz Eder, Stadtrat, ÖVP: Unsere Idee wäre es, die Lieserpromenade zu errichten und im Zuge dessen die „alte Dame“ wieder an ihrem angestammten Platz über die Lieser zu spannen. Die Brücke sollte mit einem über Stahlseile fixierten Plateau ergänzt und darauf ein/e Cafe/Bar direkt über der Lieser installiert werden.
Damit wären ein innerstädtisches Nah-Erholungsgebiet sowie Liegestühle entlang der Promenade und eine cooole Bar direkt über dem Fluss - noch dazu in unmittelbarer Nähe zur Fachhochschule - gegeben.

Gerhard Klocker, Stadtrat, Team Spittal: Es war damals bereits eine Fehlentscheidung, die alte Brücke zu behalten und zu lagern. Spittal hat derzeit andere Sorgen als eine rostende Brücke. Klar wäre eine weitere Verwendung schön, diese kostet aber viel und derzeit gibt es wichtigere Dinge. Wichtig wäre, für die Brücke einen Stahlpreis zu erzielen und sie zu entsorgen.

Johannes Tiefenböck, Gemeinderat, Grüne: Wichtig wäre, dass sich die Kommune oder auch ein privater Investor dazu bekennt, die Brücke in Zukunft wieder mal zu verwenden, damit sie mit Konservierungsmittel besprüht und vom weiteren Verfall geschützt wird. Meine Idee wäre, die Brücke im Zuge der Attraktivierung der Innenstadt Ost und des Lieserufers wieder in der Lieser zu platzieren, etwa auf Punktfundamenten aufgestellt und schräg hineingestellt, Richtung Nord West - Süd Ost, damit dies wirklich "schräg" wirkt und ein Blickfang am Anfang der Innenstadt wäre. Man sollte sie dann den Gastronomiebetrieben als Lokalität im Freien, in Anschluss an einen Lokalbetrieb, zur Verfügung stellen.

Christoph Staudacher, Gemeinderat, FPÖ: Der Großteil der Brücke sollte als Alteisen verkauft werden, um mit dem Erlös bedürftige Spittaler zu unterstützen. Historisch und geschichtlich bin ich der gleichen Meinung wie Hartmut Prasch, der vor Jahren im Spittaler Gemeinderat angeregt hat, ein Bogensegment der Brücke als Denkmal im Kreisverkehr aufzustellen und mit einer Infotafel auf die Geschichte der Brücke hinzuweisen.

Hermann Bärntatz, Gemeinderat, Neos: Aus Sicht der Neos ist zu sagen, dass ich mit meinem Stahlspezialisten Martin Danicek besprechen werde, was die beste Lösung für die "alte Dame" ist. Prinzipiell bin ich aber der Meinung, dass man die Brücke entsorgen und damit einen guten Preis erzielen sollte.

Zur Sache:

Die "alte Wirtschaftsbrücke" befindet sich zur Zeit am Gelände zwischen Autohaus Tuppinger und Ferrochema in Spittal und ruht bzw. rostet dort vor sich hin.

Das Bauwerk, das heute als "alte Wirtschaftsbrücke" bekannt ist, ist eine bemerkenswerte Stahlbaukonstruktion und wurde von der Firma Rudolf Philip Waagner, Eisengießerei und Brückenbauanstalt aus Wien (heute Waagner - Biro AG) gebaut.

Die Brücke wurde im Jahr 1905 errichtet und verband bis 1954 als einziger zentraler Straßenübergang das Zentrum von Spittal am rechten Lieserufer mit der sogenannten „Vorstadt“, das Gebiet vom Spittl und Umgebung im Osten.

Im Zuge der Neugestaltung
der Osteinfahrt 1952 bis 54 wurde die Brücke durch einen großzügigen Neubau ersetzt. Vorher musste der gesamte Verkehr über die enge und verwinkelte Bogengasse, wo heute die Spittaler Lokalmeile zu finden ist, zum Hauptplatz fließen.

Die Brücke wurde also zirka 150 Meter flussabwärts gebracht und als zusätzlicher Übergang unter dem Namen „Wirtschaftsbrücke“ weiterbenutzt.

Im Jahr 2001 wurde schließlich für den Ausbau der Südumfahrung des Stadtzentrums eine neue Wirtschaftsbrücke errichtet. Die alte Brücke musste weichen, wurde im Ganzen aus ihrem Lager gehoben und mittels spektakulärem Transport in ein Zwischenlager im Osten der Stadt gebracht. Seitdem wartet die altehrwürdige Stahlbogenbrücke auf eine eventuelle Wiederverwendung.

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