Hilfe in Krisensituationen

SPITTAL (aju). Daniela Fischer ist seit einem Jahr die Bezirkskoordinatorin der Krisenintervention des Roten Kreuzes in Spittal. Ihre Arbeit erfordert viel Fingerspitzengefühl und eine fundierte Ausbildung.

Ehrenamtliche Hilfe
Die Krisenintervention ist eine psychosoziale Notfallversorgung in der akutesten Phase nach einem belastenden Ereignis. "Unsere Mitarbeiter sind auf Grund ihrer Ausbildung und ihrer Erfahrung in der Lage, Mitmenschen in außergewöhnlichen Lebenssituationen zur Seite zu stehen und ihnen zu helfen ihre Handlungsfähigkeit wiederzuerlangen", erklärt Fischer. Das 16-köpfige Team in Spittal steht Tag und Nacht im Einsatz und stellt ihre 'Erste Hilfe für die Seele' kostenlos auf ehrenamtlicher Basis zur Verfügung.

Die Anfänge
"Ich bin zum Roten Kreuz gekommen, weil ich durch meine Erfahrung in der psychosozialen Betreuung bei der Telefonseelsorge und Bewährungshilfe angesprochen wurde", informiert Fischer. Sie würde jedem raten, der ein Bedürfnis verspürt, in der Gesellschaft etwas Positives zu tun, sich beim Roten Kreuz zu melden. Die Einsatzbereiche sind dabei besonders vielfältig: "Wir haben einen Dienstplan, jeder Mitarbeiter verpflichtet sich vier zwölfstündige Bereitschaftsdienste im Monat zu leisten", so Fischer. Die schönsten Momente dieser Arbeit sieht sie dabei in den Begegnungen mit den Menschen, "wenn man spürt, dass man Vertrauen bekommt und eine Unterstützung sein kann."

Belastungsprobe
Natürlich gibt es auch Situationen, wo den Einsatzkräften viel abgefordert wird. "Besonders schwierig ist immer, wenn Kinder vor ihren Eltern sterben. Auch die Tatsache, dass Angehörige damit konfrontiert werden, dass ein geliebter Mensch sein Leben selbst beendet", erklärt Fischer. Obwohl dies seelischen und emotionalen Stress bedeutet, haben die Fachkräfte gelernt, damit umzugehen. Das Gegengewicht zu diesen traurigen Dingen bieten danach die gemeinsamen Unternehmungen im Team.

Mitarbeiter gesucht

"Wir suchen immer wieder neue Mitarbeiter die diesen Dienst an der Gemeinschaft leisten möchten. Vor allem würden wir mehr Männer in unserem Team brauchen um für die vielfältigen Anforderungen möglichst gut gerüstet zu sein", so Fischer. Die Voraussetzungen, um bei der Krisenintervention mitzuwirken sind: das Mindestalter von 25 Jahren, zweijährige Tätigkeit in einem psychosozialen Bereich, menschliches Einfühlungsvermögen, Flexibilität, zeitliche Verfügbarkeit und hohe psychische Belastbarkeit. Dafür bietet das Rote Kreuz auch eine fundierte Ausbildung. Bei Interesse kann man sich bei der Bezirksstelle des Roten Kreuzes in Spittal, unter der Telefonnummer 050 9144 1300, melden. Das Kriseninterventionsteam kommt zum Einsatz nach plötzlichen Todesfällen, wenn Menschen vermisst werden, bei Großunfällen oder Katastrophen aber auch zur Unterstützung von Opfern krimineller Taten. Sie werden ausschließlich von den Einsatzkräften angefordert.

Zur Person

Name: Daniela Fischer
Beruf: Touristikkauffrau; Seit 2007 bei der Krisenintervention, seit einem Jahr Bezirkskoordinatorin derselben
Geburtsdatum: 5. 11. 1964
Wohnort: Spittal/Drau
Hobbies: Bewegung in der Natur, lesen, für Freunde kochen, reisen.
Lebensmotto: "Nimm´s wie´s kommt und lerne draus."