Mini Med heißt jetzt Mein Med
Jede achte Frau erkrankt an Brustkrebs
Zwar erkrankt jede achte Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs (Mammakarzinom), doch sinkt die Sterblichkeitsrate aufgrund dieser Erkrankung stetig.
SPITTAL. Dies sagte Klaus Unterrieder, medizinischer Leiter des Brustgesundheitszentrum der Privatklinik Villach, in einem Referat im Ahnensaal von Schloss Porcia. Es erfolgte im Rahmen des Mein-Med-Studiums, bisher Mini Med. "Mit der Namensänderung soll der Wissensstand, die Kompetenz der Studierenden unterstrichen werden", erklärte Moderatorin Edeltraud Lenhard. Geblieben ist die von der Ärztin demonstrierte Auflockerungsübung vor dem Vortrag.
Häufigste Erkrankung
Der Gynäkologe berichtete, in Europa und in den USA sei das Mammakarzinom mit Abstand die häufigste bösartige Erkrankung bei Frauen - auf 100.000 Personen kämen 113 Fälle, 22 davon tödlich. Österreich verzeichne zurzeit etwa 5.400 Neuerkrankungen. Obwohl die Zahl der Fälle steige, sinke die Mortalitätsrate (um 20 bis 30 Prozent). Der 61-Jährige führt dies auf die intensivere Früherkennung/Diagnostik und verbesserten Therapien, zum Beispiel in Form von Medikamenten, zurück.
"Tumorkonferenz"
Am geläufigsten sei die Mammographie, ergänzt durch Brustultraschall, Magnetresonanzuntersuchungen und Ultraschallgezielte Biopsie (feingewebliche Untersuchungen). Selbst sollte man auf Veränderungen an Brust und Brustwarze, Rötungen und Schwellungen achten - solche Symptome keineswegs unterschätzen, so der Primarius. Sollte tatsächlich eine Chemotherapie wegen der schnell wachsenden Tumore vonnöten sein, entscheidet dies nicht mehr der "Gott in weiß" allein, sondern bindet die Patientin in einer so genannten Tumorkonferenz in den Entschidungsprozess mit ein.
Nur Frauen
Obwohl weltweit zirka 2,1 Milionen Frauen und 23.000 Männer von einer fortgeschrittenen Brustkrebserkrankung betroffen sind, ging der Villacher Frauenarzt nur auf Patientinnen ein. Und unter den etwa 20 Besuchern waren denn auch nur Frauen. Die von Freundin Erika Aschbacher, Gmünd, begleitete Spittalerin Hildegard Edlinger sagte im Gespräch mit der WOCHE, sie habe vor gut einem Jahr zwei Operationen zu bewältigen gehabt, nachdem eine Mammographie die Erkrankung im Vorstadium ergeben habe. Roswitha Sattlegger, auch aus Spittal, sei deswegen zum Vortrag gekommen, weil sie aufgrund der familiären Krebsgene gefährdet sei.
Krampfadern
Der nächste Mein-Med-Vortrag im Schloss Porcia am 21. November um 19 Uhr nimmt sich mit der Spittaler Oberärztin Catharina Eckhout dem Thema Krampfadern an. Eine Anmeldung ist vonnöten unter meinmed.at/Veranstaltung oder telefonisch unter 0810 0810 65.
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