MeinMed-Vortrag in Spittal
Krampfadern und ihre Folgen
Im Rahmen der MeinMed-Gesundheitsvorträge hat die Spittaler Oberärztin Catharina Eeckhout über "Mehr als nur ein Schönheitsfehler - mögliche Folgen von Krampfadern" referiert.
SPITTAL. Die 60-minütige, auch von der WOCHE unterstützte, Veranstaltung begann, wie gewohnt, mit der von Moderatorin Edeltraud Lenhard angeleiteten Übung "MeinMed bewegt" - diesmal angesagter denn je, beugt doch gerade Bewegung Krampfadern und der noch viel gefährlicheren Thrombose vor.
"Krummadern"
Krampfadern (Varizen) sind erweiterte, geschlängelte und knotig veränderte oberflächliche Venen. Mit dem Wort „Krampf“ haben Krampfadern eigentlich nichts zu tun. Sie wurden althochdeutsch im Mittelalter als „Krummadern“ bezeichnet. Daraus ist im Laufe der Sprachentwicklung das Wort „Krampfader“ entstanden. Dabei geht es nicht nur um ästhetische Fragen, vielmehr drohen lebensbedrohliche Folgen.
Frauen mehr betroffen
Betroffen von Krampfadern sind eher Frauen, 15 Prozent gegenüber elf Prozent der Männer, dann Personen in stehenden und sitzenden, also bewegungsarmen, Berufen. Schwangere, Übergewichtige, Raucher und Alkoholiker. Alarmzeichen, also Symptome, sind nächtliche Krämpfe, geschwollene Ödeme sowie müde, schwere Beine und unästhetische erweiterte Venen. Unterschieden wird zwischen primären und sekundären Varizen. Im ersten Fall entstehen sie durch Blutstau in den Venen oder Veränderungen der Venenwände. Die „sekundäre Varikose“ entsteht nicht anlagebedingt als Folge von Verlegungen oder Verstopfungen (Thrombosen) der tiefen Venen.
Lungenembolie möglich
Wenn die tiefen Leitvenen das Blut nicht mehr abtransportieren, steigt der Druck, die Gefäßwände dehnen sich aus und das Blut fließt in falscher Flussrichtung. Anzeichen für eine Thrombose sind häufig Schwellungen am Bein, Schmerzen und eine rotbläuliche Verfärbung. Erginedizinerin. "Eine Thrombose muss unbedingt behandelt werden", so die Gefäßchirurgin. Denn sonst drohen lebensbedrohlichen Komplikationen wie beispielsweise eine Lungenembolie.
Therapien
Welche Therapien gibt es? Am häufigsten wird die Verödung (Sklerotherapie) angewandt, in weniger gravierenden Fällen die Kompressionstherapie. Aber: "Es gibt keine Therapie ohne Nebenwirkungen!" In diesem Fall drohen Durchblutungsstörungen, im schlimmsten Fall Herzinsuffizienz.
"Heikles Thema"
Ein "leidiges, heikles Thema" (Dr. Eeckhout) sind die sogenannten Rezitivkrampfadern, die oft mit Restkrampfadern verwechse lt werden. Diese neu gebildeten Rezidiv-Varikosen seien weniger auf eine schlampige Vorgehensweise, als vielmehr darauf zurückzuführen, dass weitere Stränge nicht mitbehandelt werden konnten!
Liegen und Laufen
Als "wichtigsten Rat" ihes Vortrags zur Vorbeugung von Krampfadern bezeichnete die gebürtige Belgierin in ihrem leicht flämischen Akzent: Liegen und Laufen statt Stehen und Sitzen. Es gelte, viel zu trinken (besonders bei Reisen im Auro, in Bahn oder Flugzeug). Zu meiden seien enge Kleidung (Jeans) und sogar Fußbodenheizung. Für weitere Fragen steht die Venenambulanz des Spittaler Spitals mittwochs von 8 bis 11 Uhr, die chirurgische Ambulanz täglich von 8 bis 12 offen.
Betroffene Zuhörer
Unter den Zuhörern war Gerhard Stampfer aus Bad Kleinkirchheim. Dem Koch waren erst vor einem Monat die Varizen gestrippt worden. Unter Krampfadern leidet auch Notburga Penker, die aus Kolbnitz angereist war. Berufliches Interesse bewogen die Spittaler Allgemeinmedizinerin und Chirurgin Karoline Schwarz, die ihre Praxis in Obervellach hat, sowie ihre Flattacher Ordinationsassistentin Michaela Janschütz, dem Vortrag zu folgen.
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