"Krawallo" - Drehscheibe und Treffpunkt von Krems
Die 38-jährige Angelika Magnes ist eines von 43 "Gesichtern der Region"
KREMS. Angelika Magnes hat sich um ihre Heimat verdient gemacht und stellt mithin zu Recht eines der 43 "Gesichter der Region". Nur: "Wer mein Bild auf Facebook für die Kampagne 'Drauf bin i stolz' gestellt hat, weiß ich bis heute nicht." Wie auch immer: Ihr Konterfei wurde so häufig "geliked", dass die 38-Jährige von der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Nockregion-Oberkärnten zu einem Vorstellungsgespräch nach Seeboden geladen und für "würdig" befunden wurde.
Mehrere Branchen unter einem Dach
Wider den allgemeinen Trend, wonach ein Betrieb nach dem anderen aufgibt, hat die gelernte Hotel- und Tourismuskauffrau den Spieß umgedreht und mit "Krawallo" gleich mehrere Branchen unter einem Dach vereint. Oder, wie es auf dem Kampagnen-Plakat heißt: "Wir sind Drehscheibe und Treffpunkt für ein lebenswertes Miteinander."
Und das kam so: Angelika Magnes gab vor zehn Jahren ihren Posten in "Funimation" auf dem Katschberg auf, um den elterlichen Betrieb zu übernehmen: die Tankstelle und ein kleines Gasthaus. Die Mutter von Alexander und Michi, damals sechs und vier Jahre alt, erweiterte den Betrieb und richtete in der ehemaligen Werkstatt einen Lebensmittelladen ein. "Mit SPAR hatte ich einen guten Partner gefunden, der von der Idee sofort begeistert war und mir neben der Einrichtung auch das nötige Knowhow zur Verfügung stellte."
Erinnerung an früher
In dem 80 Quadratmeter großen Geschäft fanden auch eine Trafik, Lottoannahmestelle sowie eine Postpartnerschaft Platz. Das zweigeschössige Restaurant fungiert auch als Liesertaler Stadl, Theaterstüberl und Lounge für Jugendliche. "Um etwas Traditionelles mit einzubeziehen, habe ich dem Betrieb den Namen 'Krawallo' gegeben", erklärt die noch in der Theatergruppe Kremsbrücke aktive Kauffrau. "Der Name erinnert an die 'Krawallbrücke', die einst solche Klopfgeräusche von sich gegeben hatte, wenn ein Fuhrwerk die Lieser überquerte. Die Alten wussten sofort, woher der Name 'Krawallo' kommt", erzählt Magnes, während die Jüngeren es mit Remmidemmi assoziieren.
"Nur als Kombination möglich"
Je nach Jahrenzeit werden fünf bis zehn Mitarbeiterinnen beschäftigt. Auch noch im Betrieb: Mama Elisabeth in Restaurant und Laden, Onkel Meinhard Ramsbacher an der Zapfsäule. "Das Ganze läuft nur als Kombination", so die tüchtige Unternehmerin, die vormittags "an der Front" arbeitet, sich nachmittags im Büro um die Buchhaltung kümmert. Im Sommer wirft vor allem die Tankstelle Gewinn ab, wenn die Touristen die Nockalmstraße befahren, im Winter ob der Schiurlauber neben der Tankstelle auch das Lebensmittelgeschäft. Und in der Zwischenzeit haben Einheimische mehr Zeit, Restaurant und Bar aufzusuchen.
Auch wenn der Schibetrieb in Innerkrems nun gesichert scheint: Wegen der im Winter gesperrten Nockalmstraße "sind wir in dieser Jahreszeit weit ab vom Schuss", klagt Angelika Magnes. Hinzu komme, dass die Gemeinde nicht mehr dem Tourismusverband Lieser- Maltatal angehört, sondern sich der Tourismusregion Biosphärenpark Nockberge angeschlossen hat, die von Feldkirchen aus verwaltet wird. Ihr Vorschlag: Den gesamten Bezirk Oberkärnten gemeinsam verwalten.
Mehrere Termine
Es sind kleine Ideen, die "Krawallo" mit Leben erfüllen: Nudelwatten vom 24. Oktober bis 5. November, der 1. Liesertaler Einkaufstreff am 12., 13. November, jeweils von 9-18 Uhr, mit Kosmetik, Deko- und Haushaltsartikel, sowie am 11. Dezember ein Krimskrams-Adventsmarkt von Kindern für Kinder. An dem Sonntag nach Nikolaus kommen auch noch einmal Nikolaus und Krampus zu Besuch.
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