Gedanken von Kulturreferent Franz Eder zum bevorstehenden Kulturbericht 2019
"Kultur darf kein Bittsteller sein"
SPITTAL. Im Vorfeld zum Kulturbericht 2019 der Stadtgemeinde, der am Montag, 25. Februar, öffentlicht präsentiert wird, hat sich Kulturreferent Franz Eder im Gespräch mit der WOCHE über den Stellenwert der Kultur allgemein und die Bedeutung für Spittal im besonderen geäußert. Die Wertschätzung, die Kultur in der Lieserstadt erfährt, macht der Stadtrat an folgenden Zahlen deutlich: Die 200 Veranstaltungen im Vorjahr wurden von 80.000 Menschen besucht. Dass die Angebote einen erheblichen Wirtschafts- und Werbefaktor darstellen, sei an der mit ihnen verbundenen Wertschöpfung bvon drei bis vier Millionen Euro .
"Wir leben in schwachen Zeiten mit starken Defiziten in der Sprachkultur, der Kreativität und der Wertschätzung dem Mitmenschen gegenüber", stellt der Referent eingangs des Gesprächs fest. "Unser gemeinsames Engagement für die Kunst und Kultur in unserer Stadt sowie der Einsatz unserer kunstschaffenden Akteure zeigen eindrucksvoll den Weg, wie wir diese Mankos beheben können."
Der Politiker weiter: “Kultur darf kein Bittsteller sein, sie sollte als selbstverständlicher Bestandteil unserer Gesellschaft wahrgenommen werden. Dies ist eine der wichtigsten Aufgaben, an der wir mit ungebrochenem Engagement festhalten müssen."
Als "ganz persönliche Gedanken zur Kultur" vertritt er die Meinung, Kultur sei ein "Bestandteil unserer Gesellschaft. Eine kultivierte Gesellschaft wird sich immer den Grundwerten von Respekt, Wertschätzung und Ethik verschreiben.
Die Kunst öffnet uns den kreativen Freiraum zur gedeihlichen Weiterentwicklung eben dieser unserer Gesellschaft." Und: "Kultur zu fördern, ist das lohnendste Investment, welches wir tätigen können. Der Ertrag ist die Basis für eine gedeihliche gesellschaftliche Entwicklung.
Wenn wir nicht mehr bereit sind, Kunst und Kultur ohne monetäres Ertragsdenken zu fördern, werden wir sehr rasch eine 'Auftragskultur' erhalten, die einzig und allein dem Auftraggeber verpflichtet sein wird. Deshalb bedeutet jede Verringerung eines Kulturbudgets auch einen Eingriff in die Freiheit der Kunst." Hierzu heißt es ergänzend, das veranschlagte Kulturbudget für dieses Jahr werde in einem - wahrscheinlich im April - noch zu verabschiedenden Nachtragshaushalt um 100.000 Euro aufgestockt. Dass der Landeshauptmann Peter Kaiser, zugleich Kulturreferent des Landes, das Anliegen des Spittaler Kulturreferenten unterstützt, sei daran abzulesen, dass er im Vorjahr dem Spittaler Kulturbetrieb außerordentlich mit Landesmitteln in Höhe von 15.000 Euro unter die Arme gegriffen habe.
Zum Schluss erklärt Kulturreferent Franz Eder, Spittal habe erstmalig erstmalig Kulturförderrichtlinien eingeführt, zusätzliche Förderungen seitens des Landes lukriert, sämtliche Fördertangenten abgerufen, neue Sponsoren akquiriert und die Kosten optimiert, damit sich die Kultur in Spittal weiterhin frei und qualitätsvoll entwickeln könne: "Unser umfangreiches und qualitätvolles Kulturprogramm ist unsere Antwort auf die lauten, schrillen und oberflächlichen Töne der vorherrschenden Zeit."
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