Langer Winter frißt Löcher in Budgets der Gemeinden
Der lange Winter hat den Straßen mehr als sonst zugesetzt. Wie gehen die Stadtgemeinden des Bezirks damit um?
Fein raus ist die Künstlerstadt Gmünd. Hatte man in den vergangenen Jahren immer nur gekleckert und die aktuellen Schlaglöcher beseitigt, kann nun geklotzt werden. Weil das Land Kärnten der ländlichen Gemeinde mit einer sogenannten Straßeninfrastrukturförderung unter die Arme greift, wird zurzeit ein Gesamtsanierungskonzept für die mehr als 18 Kilometer Gemeindestraßen vorbereitet. Es umfasst eine Million Euro und erstreckt sich über zwei Jahre, wie Amtsleiter Christian Rudiferia der WOCHE berichtete. 25 Prozent davon trägt das Land. Die restlichen 750.000 Euro werden als Bedarfszuweisung im Haushalt über acht Jahre verteilt.
Der Gemeinderat hat einen sechsseitigen Maßnahmenkatalog aufgestellt. Danach gibt es, wie Rudiferia sagte, "fast keine Straße, in der nichts passiert". Zwar sei keine Straße "unbefahrbar", doch habe der Unterbau in den vergangenen Wintern schon arg gelitten. In erster Linie würden Risse ausgegossen, komplette Neubauten stünden beispielsweise im Ortsteil Landfraß an. Straßensperren prägen also bis Ende 2014 das Ortsbild, aber: Weil die einzelnen Ortschaften in der Regel über zwei Zufahrten verfügen, werde nie ein Gemeindeteil komplett von der Außenwelt abgeschnitten.
"Wir waren zwei Winter verwöhnt, diesmal muss mehr saniert werden als sonst." Diese Einschätzung gibt der 2. Radentheiner Vizebürgermeister Günther Oberwandling ab. Der zuständige Referent geht davon aus, dass "fürs Notwendigste" mindestens 50.000 Euro bereitgestellt werden müssten. Der für Ende April geplant gewesene Nachtragshaushalt wurde nach Aussage von Bürgermeister Martin Hipp auf Ende Mai vertagt. Neue Kredite seien allerdings nicht vorgesehen, die entsprechenden Mittel würden an anderer Stelle eingespart.
Was konkret instand gesetzt wird, ist noch nicht entschieden. Immerhin hat Hipp zufolge die Sanierung der Dorfstraße begonnen, die zum Langalmtal führt. Kostenpunkt: 100.000 Euro. Die Summe teilen sich Gemeinde und Land je zur Hälfte. Radenthein verfügt über ein ausgedehntes Straßennetz mit 90 Kilometern reinen Gemeindestraßen und weiteren 120 Kilometern an ländlichen Wegen, an deren Unterhalt auch die Gemeinde beteiligt ist.
In der dritten Stadtgemeinde des Bezirks schließlich, in Spittal, werden Straßen für 325.000 Euro saniert. Wie der zuständige Baureferent, Stadtrat Peter Neuwirth, der WOCHE berichtete, wird als erstes der noch vom Vorjahr übrig gebliebene Amlacherweg angepackt (Kosten: ca. 125.000 Euro). Weitere größere Projekte seien das Floßgelände (43.000 Euro) und Übers Land (79.000 Euro). Ferner stehen zur Sanierung an: Bunker- und Foxstraße, Drauweg, Am Waldrand, Lug ins Land (Landesregierung wird einbezogen), Unteramlach, Zgurn sowie der Gehsteig vor der WC-Anlage im Stadtpark.
Weitere 350.000 Euro seien fürs Leitungsnetz (Kanal, Fernwärme) veranschlagt. Neuwirth versichert, wenn für die Fernwärme aufgegraben worden ist, werde die Straße anschließend auf kompletter Breite asphaltiert.
Der Straßenbauausschuss wird sich mit dem Programm am 22. Mai befassen, dann der Stadtrat. Anschließend erfolgt die Ausschreibung. Es wird gehofft, dass noch im Juni mit der Sanierung begonnen werden kann. Neue Kredite für die Maßnahmen müssten nicht aufgenommen werden, versichert der Stadtrat.
Im nächsten Jahren sollen die St. Petererstraße, St. Sigmund, die Mannstorffer- und die Südbahnstraße folgen.
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