Millstätter Nightwalks wieder unterwegs

In dieser urkomischen Szene ist am Schluss Sigrid Elisa Pliessnig zu erleben
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Nun wandern sie wieder: Zum 6. Mal erfolgen durchs nächtliche Millstatt die "Nightwalks", konzipiert und inszeniert von Andreas Staudinger. Die Teilnehmer, bei ausgeschalteten Handys zum stummen Zuschauen und -hören verdonnert, werden in eineinhalb Stunden durch "Unorte", so die Veranstalter, geführt von Guides, die durch Gesten zum Halten und Weitermarschieren auffordern. Einheimische wie Urlauber lernen Schleichwege und Ensembles kennen, die sie sonst nie aufgesucht hätten. Videokunst lässt die Wände wie etwa die des Stifts wortwörtlich in einem neuen Licht erstrahlen, musikalische Klänge ergänzen die Wortbeiträge der Schauspieler. Staudinger versteht es einmal mehr, Alltägliches zu hinterfragen, Sehgewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen, Phrasen zu entlarven.
Andreas Ickelsheimer philosophiert beispielsweise auf dem Müllcontainer: "Ist Abfall, Müll – um das ganze weiter zu denken und das sollten sie heute Abend einmal, sie haben ja sonst nichts zu tun, ausser mitzugehen – nicht ganz im Sinn einer gesellschaftlichen Ordnung, die auch Menschen entwertet, wenn sie im Verwertungskreislauf nicht mehr zu gebrauchen sind? Sind nicht auch Menschen wie Müll, mit dem man irgendwann nicht mehr weiß, wohin damit? Werden nicht die Grenzen zwischen Mensch und Müll ebenfalls immer mehr verwischt? Was ist mit den vielen Menschen bei uns, die im Treibsand zwischen Erfolg und Überflüssigkeit vegetieren, die darum kämpfen, nützlich zu bleiben, in einem gnadenlosen Wettbewerb zu bestehen, immer den drohenden Absturz in die gesellschaftliche Irrelevanz vor Augen?"
Wenig später sinniert Ulrike Kofler am Eingang zur Schlucht über "Das Leben ist ein Bach": " Manchmal ist das Leben auch wie eine dunkle Klamm, finden Sie nicht auch? Beklemmend. Dunkel. Das mögen wir nicht. Darum haben wir das elektrische Licht erfunden. Und die Psychotherapeuten. Möchten Sie sich nicht auch manchmal lieber beobachten als Sie sein? Möchten Sie nicht auch gern ein anderer sein, oder eine andere? Wer wären Sie denn gern? Welchen Anteil des heutigen Tages beispielsweise möchten Sie nochmals erleben? Jetzt denken Sie nach. Sie wissen ja gar nicht, wie Ihr Leben heute war. Sie wissen ja gar nichts über Ihr Leben."
Die letzte der zehn Szenen endet mit einer Pantomime am und im Wasser des neuen Badehauses, wo sich Besucher und Akteure nach dem schweigsamen Wandern noch austauschen können. Die Veranstaltung ist mitfinanziert von der Kulturabteilung des Landes Kärnten und von der Marktgemeinde Millstatt, die Produktionsleitung hat Karina Mansbart-Povel inne.
Weitere Termine sind jeden Dienstag, 16. und 23. Juli ab 21.30 Uhr, 30. Juli und 6. August ab 21.15 Uhr, 13. und 20. August ab 21 Uhr. Treffpunkt ist der Innenhof des Stift. Kartenvorbestellung: Tourismusbüro Millstatt, Marktplatz 8, 9872 Millstatt – Tel. 04766/2023-31 info1@millstatt.at
Zur Premiere waren rund 150 Besucher erschienen - unter ihnen die Gemeinderäte Eva Sichrowsky mit Ehemann Ulli, Albert Burgstaller und Roland Marchetti mit Gattin Corinna, Ortspfarrer Slawomir Czulak, die Schauspielerin
Gertrud Reiterer-Remenyi und ihre Familie aus Spittal, der Musiklehrer
Stefan Stückler, die Millstätterin Rauthi Skalla sowie Julia Schuster, Tochter von Erika und GR Johann Schuster.

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