Spittal

Montessori-Zweig in der VS Ost sorgt weiterhin für Wirbel

SPITTAL (ven). Das Montessori-Thema lässt in Spittal die Wogen hochgehen. Nachdem bekannt wurde, dass sich die Bildungsdirektion und Stadtgemeinde entschieden haben, den Schwerpunkt samt Lehrer an die Volksschule Ost zu verlegen (die WOCHE berichtete), laufen auch hier die Eltern Sturm. 

"Radikalste Lösung"

Rechtsanwalt Christopher Kempf vertritt die Anliegen der Eltern. "Was von der Bildungsdirektion präsentiert wird, entspricht nicht den Tatsachen", so Kempf im Namen der acht Eltern, die sich namentlich einer Klage gegen die Stadtgemeinde angeschlossen haben. "Die derzeitige Lösung ist nämlich die radikalste. Es gäbe andere." Laut Kempf gäbe es noch die Möglichkeit, die 3. und 4. Klassen des Montessori-Zweiges in der VS West auslaufen zu lassen oder ihn als Expositur der VS Ost in den vorhandenen Räumlichkeiten der VS West weiterlaufen zu lassen. "Die Lehrerinnen wären der Direktion der VS Ost unterstellt", erklärt der Anwalt.
Denn: Die VS Ost wird so bald wie möglich umgebaut, der Umbau ist derzeit aber nur für die vorhandenen Schüler der VS Ost ausgelegt. Mit den zusätzlichen rund 60 Montessori-Schülern gäbe es ein Platzproblem - abgesehen vom Baulärm. 

"Kein Gemeinderatsbeschluss"

"Die Eltern stört die Vorgehensweise der Stadtgemeinde und der Bildungsdirektion", so Kempf weiter. Er stelle außerdem fest, dass es bis dato auch keinen Gemeinderatsbeschluss für die Verlegung an die andere Schule gibt. Nach einigen Schreiben der Bildungsdirektion - unter anderem mit der Aufforderung, die Kinder bis 26. August aktiv in die andere Schule umzumelden - kam am 29. August ein weiteres: "Für die 3. und 4. Klasse werden eigene Klassen an der VS Ost (...) eröffnet. Eine Eröffnung erfolgt, wenn mindestens die Hälfte der Schüler aus den ehemaligen Montessori-Klassen an die VS Ost wechseln. Und die Frist wurde auf 3. September verlegt. Am 9. beginnt bereits die Schule", so Kempf. Von der Bildungsdirektion sei postuliert worden, dass der Montessori-Zweig unabhängig von der Anmeldungszahl erhalten werde.
Laut seinen Informationen wird die nächste 1. Montessori-Klasse außerdem "nur eine Regelklasse mit integrativem Schwerpunkt. Und das ist doch was anderes, als sich die Eltern vorstellen."

Klage soll rechtlichen Rahmen klären

Die Klage soll auch klären, auf welcher rechtlichen Grundlage der Montessori-Zweig nun angeboten wird. Kempf geht davon aus, dass die Montessori-Klassen eine Sondervereinbarung darstellen. "Wenn dem so ist, haben die Kinder den Anspruch darauf, in der VS West ausgeschult zu werden - und zwar unter den selben Bedingungen, unter denen sie eingeschult wurden."
Insgesamt sei niemand gegen eine Verlegung an die andere Schule - "aber nicht in so kurzer Zeit und nicht in eine Baustelle", fasst Kempf zusammen.