Veranstaltung
"MyAcker.com" expandiert nach Villach
Die ÖVP-Roadshow war in Radenthein zu Gast. "MyAcker"-Gründer erzählten ihre Erfolgsstory. In Villach werden zehn "MyAcker.com" Boxen aufgestellt, drei Stück noch 2019. APP ist in Umsetzung.
RADENTHEIN. Die Roadshow des ÖVP-Landtagsclubs informierte in Radenthein über das Thema "Stirbt Kärnten aus?". Keine Angst, Kärnten ist nicht vom Aussterben betroffen. Dem südlichsten Bundesland Österreichs steht in den kommenden Jahren aber eine Binnenwanderung vom Land in die Städte bevor. Weiters stagniert die Einwohnerzahl im Vergleich zum Rest von Österreich, dem bis zum Jahr 2030 ein Wachstum von sechs bis acht Prozent vorhergesagt wird. "Die demografische Entwicklung wird jeden treffen", weiß Club-Obmann Markus Malle. Während in manchen Gegenden ein starker Zuzug (Klagenfurt +10.000 Einwohner, Villach +6.000) prognostiziert wird und dies am Wohnungsmarkt für Herausforderungen sorgen wird, verlieren andere Orte viele Bewohner. Im Bezirk Spittal schrumpft die Einwohnerzahl bis 2030 in 30 Gemeinden, nur in Mühldorf, Seeboden und Winklern gibt es ein Plus. Die Abwanderung wird in Oberkärnten einen Arbeitermangel mit sich bringen, so sollen in der Lieserstadt 2030 17 von 100 Arbeitsplätzen nicht mehr besetzt werden können. Landtagsabgeordneter Ferdinand Hueter fordert die Leute beim Einkauf zum Umdenken auf und bewußt zum Griff zu heimischen, regionalen Produkt mit Qualität: "Wir haben eine wunderschöne Landschaft - müssen die Leute zu uns holen, denn wir brauchen die Wertschöpfung."
MyAcker.com
Zum Thema "Willkommen im digi-Tal" - Chancen eines digitalen Arbeitsplatzes am Land sprachen Christoph Raunig und Patrick Kleinfercher. Die zwei Oberkärntner gründeten 2015 "myAcker.com - ...du erntest, was du online säst"! Für die Verwirklichung ihrer Pläne hängten die Unternehmer nach einiger Zeit ihre 40 Stunden Jobs an den Nagel. Ihr Erfolgskonzept: Jeder hat die Möglichkeit online auf "MyAcker.com" ein Stück Garten zu erwerben und entscheidet dann als Onlinegärtner was auf seinem Acker passiert. Für die Umsetzung der vom "Gärtner" online ausgeführten Befehle ist in der Natur das MyAcker Team verantwortlich. Der echte Acker befindet sich in Mühldorf.
Wie im echten Leben
Zur Auswahl stehen 67 Gemüsesorten, die der User selbst online auswählen, sähen, gießen und auch ernten muss. Erst dann wird das MyAcker Team aktiv. Werden die Pflanzen online nicht gegossen, vertrocknen sie wie in der Natur. Gibt der Nutzer den Befehl zum Abernten, wird das Gemüse geerntet, verpackt und an den Kunden versandt. Das Saatgut und Jungpflanzen sind biologisch und die Ernte ist ein Erzeugnis aus der Umstellung auf biologische Landwirtschaft. Da sich der Betrieb in der Umstellungsphase auf Bio befindet, aber seit jeher nach Bio-Grundsatz anbaut. Das Konzept wurde in Holland übernommen und aus Belgien gibt es großes Interesse.
Fast 2000 aktive Gärtner
Bekannt geworden sind die beiden Familienväter durch die Casting-Show 2 Minuten - 2 Millionen. Raunig ließ die Idee nicht los, Kleinfercher hatte das technische Know How zum Programmieren. Mittlerweile tummeln sich auf "MyAcker.com" 1.949 aktive Gärtner, 7.832 Parzellen sind gebucht - ein Erfolgsprojekt made in Oberkärnten. Von 500 Bewerbern schaffte es das Start-up-Unternehmen durch drei Castings und als eines von 50 in die Sendung. Die Um- bzw. Fortsetzung des Projekts erfolgte in Kärnten, da man auf der vorab festgelegten 15 Punkte Liste alla Steve Jobs, in der man u.a. Oberkärnten als Standort festgelegt hatte, beharrte. Grund: Ihr Lebensmittelpunkt ist Kärnten und das Umfeld ist Beiden bestens bekannt. Das Feld kann von Interessierten nach Anmeldung besucht werden.
Eigene APP kommt
171 landwirtschaftliche Bio-Produkte aus der Region werden mittlerweile auch in einer "Ackerbox" in Spittal an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden zum Verkauf angeboten. Zehn weitere Ackerboxen werden in den nächsten Wochen und Monaten in Villach aufgestellt, drei Stück (Parkhotelparkplatz, Krammerparkplatz und in der Maria Gailer Straße) noch dieses Jahr! Außerdem ist eine eigene APP in Bearbeitung. Beim Vortrag gesehen wurden u.a. Radentheins Bürgermeister Michael Maier, MTG-Chef Stefan Brandlehner oder Frierss Marketingleiterin Bettina Rabitsch. Für das leibliche Wohl sorgte die Kaslab'n mit heimischen Köstlichkeiten.
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