„Ohne reimen kann ich nicht leben“
Der 90-jährige Trebesinger Johann Aichholzer schreibt Mundart-Reime und hat bereits elf Bücher veröffentlicht.
Schon sein ganzes Leben lang schwirrten Reime durch den Kopf von Johann Aichholzer. „Doch ich habe nie gewusst, was ich damit anfangen sollte“, sagt der 90-Jährige. Erst mit 60 Jahren ist er draufgekommen, dass er mit Maria Steurer, der Romanautorin von „Das Schicksal der Eva Faschaunerin“, verwandt ist. Von da an hat Aichholzer begonnen, seine Mundart-Reime niederzuschreiben.
„Früher sagte ich Gedichte, die ich im Kopf hatte, immer vor mir her“, so der Trebesinger, der im Zweiten Weltkrieg in Gefangenschaft in Amerika als Schreiber tätig war. Die Inhalte seiner Mundart-Reime sind von Gedicht zu Gedicht unterschiedlich. „Ich schreibe jeden ,Blödsinn‘ nieder, der mir einfällt.“
Jeden Tag ein Gedicht
Schon um drei Uhr in der Früh wird Aichholzer meistens munter. „Dann fängt der Kopf an zu arbeiten. So habe ich jeden Vormittag etwas zu schreiben“, erzählt der Dichter weiter. Vor Jahren hat der 90-Jährige noch als Dichter auf der Bühne das Publikum in ganz Österreich und Bayern begeistert. Heute ist er noch Mitglied bei „Dichterstein-Gemeinschaft Zammelsberg“ im Gurktal.
Woher der Dichter die Inspiration hat? „Der Reim gefällt mir einfach. Der Kopf arbeitet und die Ideen gehen mir nicht aus.“ Aichholzer hat bereits elf Bücher auf den Markt gebracht. Derzeit ist er gerade dabei, das Duzend voll zu machen. „Ohne reimen und schreiben kann ich nicht leben“, sagt der Mundartdicher. „Ich schreibe jeden Tag ein Gedicht mit sieben Strophen, damit das Buch voll wird“, so Aichholzer weiter. Im März erhielt der Trebesinger für seine Leistungen vom damaligen Landeshauptmann Gerhard Dörfler eine Ehrenurkunde.
Zur Person:
Name: Johann Aichholzer
Alter: 90 Jahre
Wohnort: Trebesing
Früher führte der Mundartdichter einen Nebenerwerbs-Bauernhof in Trebesing auf 850 Meter Seehöhe.
Familie: verheiratet, neun Kinder, einige Enkel und Urenkel;
Hobbys: schreiben und reimen;
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