Wintersport
Schifahren will gelernt sein
Für Schilehrer ist derzeit die stressigste Zeit des Jahres. Sprachen werden immer wichtiger.
BEZIRK SPITTAL. Schifahren ist für viele Leute, das Leiwandste, was man sich nur vorstellen kann. Bereits seit einigen Wochen laden die schneebedeckten Berge im Bezirk wieder zum "Wedeln" ein: Während Jung und Alt auf den Pisten ihrem Hobby frönen, "ist der Winter für Snowboard- und Schilehrer die stressigste Zeit des Jahres", weiß Alexander Katsch zu berichten. Der 28-Jährige ist Chef Schilehrer bei der Schischule Goldeck. Seine Aufgabe: Kindern das Schifahren beizubringen. "Es kommt auf die Technik an. Sicherheit ist ebenfalls ein wichtiges Thema und der Spaß darf natürlich auch nicht fehlen", erzählt der gebürtige Halleiner.
Saisonale Tätigkeit
Während die meisten Menschen ihrem Beruf das ganze Jahr über ausüben, können Schi- und Snowboardlehrer ihrer Tätigkeit nur für wenige Monate im Winter nachgehen. Katsch lehrt Kindern in der kalten Jahreszeit das Schifahren und ist den Rest des Jahres auswärts auf Montage. Er ist damit kein Einzelfall: "Andere sind im Sommer als Mountainbike Guide, Surf- oder Segellehrer tätig. Dann gibt's Leute, die im Urlaub Kindern Skifahren lernen. Aber auch Studenten, die in den Ferien als Schilehrer arbeiten oder Pensionisten, die sich so ein Zubrot verdienen, sind keine Seltenheit."
Wissen wird weitergegeben
Alexander Katsch kehrt jedes Jahr gerne auf das Goldeck zurück. Obwohl in Hallein aufgewachsen, nennt er den Spittaler Hausberg "als seinen Hausberg": "Seit meiner Kindheit fahre ich hier Schi. Ich bin gerne in den Bergen unterwegs und gebe gerne mein Wissen weiter. Das größte Lob ist es, wenn Kinder am Ende des Schikurses sagen, dass es ihnen gefallen hat und um ein Selfie bitten." Und er hofft, dass die Kinder jener Kinder, denen er das Schifahren beibringt, in ein paar Jahren mit ihrem Nachwuchs wieder auf das Goldeck zurückkehren.
Bei jedem Wetter auf die Piste
Das Wort Schönwetter-Schifahrer kennen Schilehrer nur vom Hörensagen. Ihre Tätigkeit üben sie bei jedem Wetter, egal ob Schneefall, Sturm, Nebel, -20 Grad und Schneetreiben, (Eis-)Regen oder Sonnenschein aus. Für Chef Schilehrer Alex Katsch beginnt ein Schitag bereits um 7.30 Uhr im Büro mit organisatorischen Tätigkeiten, wie Gruppeneinteilungen. Um 9.00 Uhr treffen die Kollegen ein, mit denen in einem kurzen Teammeeting die optimale Gruppeneinteilung, Pisten- und Schneeverhältnisse usw. besprochen wird. Um 10.00 Uhr starten die ersten Kurse, die jeden Tag neue Herausforderungen bringen: "Man braucht gute Nerven, Überblick und Organisationstalent. Man ist mit bis zu zehn Kindern auf der Piste unterwegs. Alle Eltern wissen, wie fordernd ein Skitag mit dem eigenen Nachwuchs sein kann. Außerdem ist man stets erster Ansprechpartner der Gäste: Die Leute erkundigen sich nach dem Wetter der nächsten Tage, Ausgehmöglichkeiten..." Das Ende des Schibetriebs ist für Katsch nicht das Ende des Arbeitstages. Abends stehen für ihn noch Treffen mit möglichen Kunden in den umliegenden Hotels an. Bei dem dichten Terminplan bleibt ihm so nur mehr wenig Zeit für sein Hobby: "das Freeriden."
Namen sind eine Herausforderung
Während Schüler in den Schulen und Studenten an der Universität büffeln, müssen sich Schi- und Snowboardlehrer laufend neue Kindernamen merken. Katsch hilft sich, er kombiniert Kinder Namen stets mit deren Schihelmen oder Schianzügen.
Fremdsprachen immer wichtiger
Bei der Goldeck Skischule sind während der Saison bis zu 20 Schilehrer angemeldet, ein Teil davon allerdings nur während der Weihnachts- und Semesterferien. Für den Zeitraum ihrer Anstellung wird den "Ausbildnern" von der Goldeck Skischule die Schiausrüstung zur Verfügung gestellt. Dieses Service bietet Schischul-Inhaber Ingo Hopfgartner übrigens auch den Teilnehmern und Teilnehmerinnen von Volksschul-Schikursen für die Dauer der Ausbildung an.
Als Schilehrer geht ohne Englisch heutzutage nichts mehr, aber auch weitere Fremdsprachen werden immer wichtiger. Die ersten Kontakte mit den Brettern, die die Welt bedeuten, sollten Kinder zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr haben.
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