Europäischer Datenschutztag
Schützen Sie Ihre Daten!
Am 28. Januar 2022 findet der Europäische Datenschutztag statt. Ein regionaler Experte gibt Tipps.
BEZIRK SPITTAL. Asut computer-Geschäftsführer Siegfried Arztmann kennt sich im Bereich Datenschutz top aus. Er hat einfach umsetzbare Tipps.
WOCHE: Was sind die drei größten Fehler beim Thema Datenschutz im Privatbereich? Wie kann man diese vermeiden?
ARZTMANN: Egal ob privat oder als Mitarbeiter in Unternehmen, die Verhaltensweisen sind ähnlich, was man vermeiden sollte: viele Betrüger versuchen an Adressen und Daten zu kommen. Die einfachste Form ist eine Mail, wo man zu einer Antwort bewogen werden soll. Selbst ohne weitere Daten wissen nach einer Antwort Betrüger, dass hinter der Mail ein Empfänger steht, der empfänglich ist, Antworten zu senden. Oft werden auch Kontodaten abgefragt mit dem Hinweis, eine Bank müsste die Kontodaten überprüfen. Eine Bank wird so etwas nie tun – übrigens auch nicht telefonisch. Gewähren Sie einem Anrufer, selbst wenn er mit einem renommierten Namen (z.B. Microsoft) anruft, nie Zugang zu Ihrem PC (selbst wenn der Anrufer ein Szenario erzählt, wonach gleich alle Daten verschlüsselt werden). Tja ... das passiert dann vielleicht tatsächlich – aber erst, wenn Sie Zugang gewährt haben. Datenschutztechnisch sollten übrigens selbst nur Daten weitergegeben werden, die von einer vertraulichen Quelle kommen (und nicht von einem Freund einer Tante eines Onkels). Daten von Kindern (Fotos der eigenen Kinder, …) sollten nie im Internet (z.B. Facebook) veröffentlicht werden. Übrigens – wenn Sie nicht Cookies sperren und spezielle Browser verwenden, sammeln – oft widerrechtlich – viele Apps einfach Daten: z.B. wann Sie in der Früh das erste Mal ins Facebook einsteigen. Z.B. um 11 Uhr. Und dann dürfen Sie sich nicht wundern, wenn Sie da-rauffolgend viel Werbung von 11-Uhr-Frühstücksangeboten bekommen. Dies wird man übrigens aktuell nicht verhindern können – aber allein das Bewusstsein ist wichtig.
Was können Firmen mit meinen Daten machen? Die sind ja nichts wert?
Selbst, wenn hinter Datensammlern keine Betrüger stecken, so werden diese Adressen doch weiterverkauft an Unternehmen, die Sie dann mit Werbung bombardieren. Siehe oben – es geht also nicht nur um reine übermittelte Daten, sondern um gesammelte Verhaltensweisen. Weitere Beispiele: wenn ich einmal nach einem roten Toaster suche, dann bekomme ich demnächst vermehrt Werbung angezeigt – wenn ich Kleidung oder Schuhe suche – in Rot. Oder es werden vermehrt weitere Küchengeräte angeboten.
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