Tödlicher Lawinenabgang
"Sie waren zur falschen Zeit am falschen Ort"
Am Sonntag kam es zum zweiten tödlichen Lawinenabgang am Mölltaler Gletscher binnen kurzer Zeit. Der überlebende Tourengeher konnte keinen Notruf absetzen, da sein verschütteter Kollege das Handy hatte. MeinBezirk sprach mit Horst Wohlgemuth, dem Leiter der Alpinpolizei des Bezirks Spittal über das Drama.
MÖLLTALER GLETSCHER. Laut Horst Wohlgemuth war das Skigebiet am Sonntag aufgrund der Wetterverhältnisse geschlossen und es herrschte Lawinenwarnstufe drei. Dennoch betont er im Gespräch, dass die beiden Skitourengeher einfach "zur falschen Zeit am falschen Ort" waren.
Schlechte Wetterverhältnisse
Die beiden Männer wurden beim Aufstieg verschüttet. "Es herrschten schlechte Witterungsverhältnisse, schlechte Sicht und Sturm, dadurch haben sie wohl die Orientierung verloren. Sie sind im flachen Bereich gegangen, wo sie dann von einer Lawine überrascht worden sind. Sie hatten das Pech, dass am Rand eine Lawine abgegangen ist, weiter in der Mitte des Gebiets wäre nichts passiert. Sie dürften die Lawine nicht selbst ausgelöst haben", schildert Wohlgemuth die Situation.
"Waren gut ausgerüstet"
Die Männer hatten laut dem Leiter der Alpinpolizei eine gute Ausrüstung dabei, darunter auch einen Lawinenairbag, dieser habe leider nichts genützt, weil sie am Ende vom Lawinenkegel von den Schneemassen verschüttet worden sind.
"Konnte keinen Notruf absetzen"
"Der 33-Jährige, der sich selbstständig befreien konnte, hatte keine Möglichkeit einen Notruf abzusetzen, weil das Handy sein Freund, der verschüttet war, in der Jackentasche hatte. Er musste 90 Minuten zur Bergstation gehen, um dort eine Alarmierung abzugeben", erklärte Wohlgemuth. Wie genau er die Situation erlebt hat konnte noch nicht festgestellt werden, da sich der Mann noch im Krankenhaus befindet und noch nicht befragt werden konnte.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.