"Kärnten unabhängig machen"
Spatenstich für Gemeinschaftskraftwerk Lamnitz

Sepp Zraunig, Klaus Reiter, Reinhard Draxler, Sebastian Schuschnig, Josef Kerschbaumer, Christian Rupp, Franz Zlöbl, Thomas Meixner | Foto: Kelag
  • Sepp Zraunig, Klaus Reiter, Reinhard Draxler, Sebastian Schuschnig, Josef Kerschbaumer, Christian Rupp, Franz Zlöbl, Thomas Meixner
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In Lamnitz in der Gemeinde Rangersdorf fand heute der Spatenstich für das Gemeinschaftskraftwerk Lamnitz der Kraftwerksgesellschaft Rangersdorf statt. Zahlreiche Ehrengäste sowie Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Rangersdorf kamen zur Spatenstichfeier.

SPITTAL. An der Kraftwerksgesellschaft Rangersdorf hält die Gemeinde Rangersdorf 51 Prozent, die Kelag ist mit 39 Prozent beteiligt, die Reiter Bioholz GmbH mit 10 Prozent. Das Gemeinschaftskraftwerk Lamnitz wird über eine Leistung von 1.187 kW verfügen und pro Jahr rund 2,8 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Das entspricht dem Strombedarf von zirka 800 Kärntner Haushalten. Die drei Partner investieren insgesamt rund 4,8 Millionen Euro in dieses Projekt.

"Regionale Wertschöpfung hoch"

Sepp Zraunig, Vizebürgermeister der Gemeinde Rangersdorf und Geschäftsführer der Kraftwerksgesellschaft Rangersdorf GmbH erläutert die technischen Daten des Gemeinschaftskraftwerkes Lamnitz. "Von der Bachfassung bis zum Krafthaus am Ufer der Möll nützen wir eine Fallhöhe von rund 130 Meter. Die Druckrohrleitung aus glasfaserverstärktem Kunststoff ist 1.400 Meter lang. Im Krafthaus wird eine sechsdüsige Peltonturbine den Generator antreiben, sodass wir ab August 2024 pro Jahr grünen Strom aus heimischer Wasserkraft erzeugen und ins Netz einspeisen können. Die Bauarbeiten haben wir vorwiegend an Unternehmen aus der Region vergeben können, sodass die regionale Wertschöpfung bei diesem Projekt hoch ist".

Verbindung von Ökologie und Ökonomie

Josef Kerschbaumer, Bürgermeister von Rangersdorf blickte beim Spatenstich zurück: "Der Weg zum Spatenstich war lang und schwierig. Erste Überlegungen gab es bereits vor mehr als 15 Jahren. Nach langwierigen Verhandlungen, Planungen und nach der behördlichen Genehmigung können wir jetzt dieses umweltfreundliche Wasserkraftwerk in unserer Gemeinde errichten". Kerschbaumer sieht in dem Kraftwerk die optimale Verbindung von Ökologie und Ökonomie. "Die Wasserkraft leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und sie ist in unserer Region rund um die Uhr verfügbar".

Energiewende im Mölltal

Die Kelag tritt beim Gemeinschaftskraftwerk Lamnitz nicht nur als einer von drei Investoren auf, sondern bringt auch ihr Know-how für den Bau und den Betrieb von Wasserkraftwerken ein. "Wir haben 100 Jahre Erfahrung bei Bau und Betrieb von Wasserkraftwerken", erklärt Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag. "Neu ist für uns die Konstellation in der Kraftwerksgesellschaft Rangersdorf mit einer Gemeinde und einem privaten Unternehmen. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Rangersdorf und dem Unternehmen Reiter Bioholz GmbH funktioniert sehr professionell, dafür darf ich mich schon heute bei allen Beteiligten bedanken Das Gemeinschaftskraftwerk Lamnitz nützt heimische Wasserkraft, trägt zum Klimaschutz bei und ist ein weiterer wichtiger Baustein zur Energiewende im Mölltal".

"Sichert Arbeitsplätze im Mölltal"

"Die Nutzung der regional vorhandenen Ressourcen zur Energiegewinnung wird immer wichtiger", ergänzt Klaus Reiter, Geschäftsführer der Miteigentümergesellschaft Reiter Bioholz GmbH. "Mit dem Engagement regionaler Partner ist gewährleistet, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt und dadurch Infrastruktur und Arbeitsplätze im Mölltal gesichert werden".

Regionale Versorgung mit Energie

Wirtschafts- und Energiereferent Sebastian Schuschnig überzeugte sich beim Spatenstich im Mölltal persönlich von diesem Millionenprojekt. "In Rangersdorf entsteht ein landesweites Vorzeigeprojekt, das zeigt, wie viel Potenzial in der Wasserkraft für unsere regionale Versorgung mit erneuerbarer Energie noch steckt. Kärnten braucht einen intelligenten Energiemix, in dem auch die Wasserkraft, die besonders in Oberkärnten große Tradition hat, weiter forciert wird. Ich gratulieren allen regionalen Partnern zur erfolgreichen Umsetzung", so Schuschnig, der betont, dass künftig bei der Energieförderung des Landes Kooperationsprojekte wie dieses verstärkt unterstützt werden: "Gerade im ländlichen Raum sind solche regionalen Gemeinschaftsprojekte der öffentlichen Hand mit der Wirtschaft ein Zukunftsmodell, das auch die regionale Wertschöpfung stärkt". Zur Energiepolitik betont er einmal mehr, dass Kärnten nun die eingeleitete Kehrtwende weiter vorantreiben und das Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energie deutlich erhöhen werde.

"Kärnten unabhängig machen"

"Ziel ist es, Kärnten ganzjährig so regional unabhängig und nachhaltig wie möglich mit Energie zu versorgen. Wir müssen dafür mehr Projekte ermöglichen, die bestehende Regulierung zurückdrängen und die Bewilligungen deutlich beschleunigen. Mit der neuen Energiestrategie legen wir dafür den Grundstein“, gibt der Kärntner Energielandesrat einen Ausblick.

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