Traditionell als Nikolaus unterwegs
Der Brauch von Nikolaus und Krampus wird heute noch hoch gehalten. Kinder wie auch Erwachsene bekommen kleine Geschenke.
MATZELSDORF, SPITTAL (mit, fp). "Weil es ein schöner Brauch ist, der nicht aufhören sollte", sind Elisabeth Walder und Silvia Brunner seit sieben Jahren regelmäßig am 5. Dezember als Nikolo und Krampus unterwegs. Von 17 bis nach 19 Uhr suchen sie in Matzelsdorf, Sappl und Dellach rund ein Dutzend Häuser auf. Ein bereits langjähriger Nikolaus ist auch der Spittaler Vizebürgermeister Bernd Sengseis.
Nikolo in Matzelsdorf
An der Haustür finden die beiden Freundinnen kleine Geschenke und einen Zettel der Eltern vor. Elisabeth Walder: "Ich sage aber nicht immer alles, was auf den Zetteln steht, etwa: 'Das Kind ist schlimm'. Oder: 'Es lernt nicht'. Ich finde es auch komisch, wenn der Nikolo das Kind ermahnen soll, nicht so viel Süßes zu essen, die Eltern aber einen großen Sack mit Süßigkeiten bereit gestellt haben."
Begleitet noch von einem Engerl, den heuer wieder die zwölfjährige Viktoria Risser verkörpert, bringt der Heilige Nikolaus Mandarinen, Nüsse und Nikolo-Lebkuchen mit. Der Krampus bleibt meist stumm im Hintergrund. "Ich will nicht abschrecken, das habe ich als Kind zur Genüge erlebt", ergänzt Silvia Brunner, die durch ihre Furcht einflößende Maske beobachtet, wie die Kinderaugen permanent von Nikolo, Krampus und Engerl hin und her wandern.
Von Enkel erkannt
Wissen die Kinder, wer sich hinter den Masken verbirgt? Elisabeth Walder: "Mein Enkel Raphael hatte mich im vorigen Jahr als knapp Dreijähriger an meinem Armband erkannt und erbost gefragt: Warum sagt Ihr, die Omi muss arbeiten?" Silvia Brunner hört immer wieder die Mädchen und Buben fragen: "Woher weiß der Nikolo das nur alles über mich..."
Spenden an Gemeinschaft
Die Spenden, die die Drei bekommen, werden an die Dorfgemeinschaft weitergegeben, in deren Namen die Matzelsdorferinnen ehrenamtlich aktiv sind. Mit dem Geld wird unter anderem der Tee im Gemeinschaftshaus neben der Eisbahn oder der Kinderfasching finanziert.
Vizebürgermeister tauscht Amt
Bernd Sengseis ist bereits seit 15 Jahren in Spittal als Nikolaus unterwegs. Mit seiner Begleiterin Lissi More besucht er am Tag die Kinder im Pfarrkindergarten und am Abend die Kinder zu Hause. Wichtig für ihn ist es, dass vor allem die guten Taten der Kinder hervorgehoben werden. Außerdem besucht Sengseis als Nikolaus auch die Lebenswelt St. Antonius in Spittal an der Drau. „Es ist immer wieder ein besonderes Erlebnis, wie die Bewohner des Heimes vom Besuch des Nikolaus begeistert sind“, erzählt Sengseis.
Noch immer aktiv
Sengseis kam durch die Pfarre und den damaligen Stadtpfarrer Engelbert Guggenberger und Otto Saurug zu dieser Tätigkeit. Heute wird er vom jetzigen Pfarrer Ernst Windbichler und seiner Begleiterin Lissi More kräftig unterstützt.
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