Bezirk Spittal
Vereine sind solidarisch
Zwei Funktionäre des Bezirkes sprechen über die Herausforderungen der Pandemie im Vereinswesen.
BEZIRK SPITTAL. Seit rund 20 Monaten begleitet uns die Corona-Pandemie. Unter anderem hat auch das Vereinswesen darunter gelitten, besonders wegen der Unplanbarkeit. Christian Rindler vom SV Lendorf und Hans Jürgen Zettauer der Trachtenkapelle Malta geben Einblicke in die gegenwärtige Vereinsarbeit.
Schwierige Situation
Dass eine Pandemie mit Einschränkungen im privaten Lebensbereich einhergeht, ist nachvollziehbar. Die Gesundheit und das Gemeinwohl aller stehen begründet an erster Stelle. Wirtschaftliche Einbußen und soziale Nachteile sind nur einige der Aspekte, die uns seit Beginn der Pandemie begleiten. Auch das Vereinswesen ist von der Situation betroffen. Zahlreiche ehrenamtliche Vereine engagieren sich landauf, landab aktiv im Freizeitbereich und bieten durch ihren Einsatz Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen großartige Möglichkeiten zur sportlichen oder kulturellen Aktivität an. Die seit einigen Wochen geltende 2G-Regelung bzw. der seit 22. November 2021 geltende Lockdown sorgen in vielerlei Hinsicht für Stillstand. Unsere Vereine nehmen hier ihre Vorbildrolle wahr und setzen, trotz der widrigen Umstände, auf das Gemeinwohl.
Fehlende Planbarkeit
Christian Rindler ist Obmann des SV Lendorf. 15 Mitglieder zählt der Verein, der sich besonders dem Stocksport verschrieben hat. Über das ganze Jahr wird einmal wöchentlich trainiert, zahlreiche Wettbewerbe stehen unterdessen im Vereinsjahr an. Das diesjährige Vereinsjahr gestaltete sich anders als sonst: „Da in vielen Vereinen sowohl geimpfte als auch ungeimpfte Mitglieder sind, wurde der Großteil der Wettkämpfe und Meisterschaften abgesagt. Wir haben dieses Jahr natürlich trainiert, vor allem im Sommer, soweit es möglich war, da aber die Planbarkeit fehlt, fanden viele Wettbewerbe nicht statt.“ Durchschnittlich nimmt der SV Lendorf pro Jahr an 20 bis 25 Turnieren teil, einmal wöchentlich wird für den Stocksport trainiert. Während der diesjährigen Wintersaison rechnet Rindler kaum mit Möglichkeiten zur Ausübung des Sportes. „Vorerst wurden keine Turniere ausgeschrieben, weil man einfach nicht weiß, wie es weitergehen wird.“ Um für ein Winterturnier gerüstet zu sein, brauche es mindestens einen Monat an Vorbereitungszeit. Es gehe auch darum, dass die Ausschreibungen zur Teilnahme an Turnieren zeitig erfolgen muss, um daran teilnehmen zu können. „Mindestens drei Monate vorab werden sonst die Ausschreibungen verkündet. Es geht auch darum, Mannschaften zeitig zusammenzustellen, die für ein Turnier fit sind“, so Rindler. Die Stimmung sei durchwachsen, da zahlreiche leidenschaftliche Stocksportler auf ihr Hobby derzeit verzichten müssen. Der Obmann blickt der Zukunft aber optimistisch entgegen.
Solidarisch
Auch für den ehrenamtlichen Kulturbereich stellt die aktuelle Lage eine Herausforderung dar. Hans Jürgen Zettauer ist Kapellmeister der Trachtenkapelle Malta und hat den Probenbetrieb mit seinem Musikverein seit einigen Wochen eingestellt. „Wir haben uns zu diesem Schritt bewusst entschlossen, um einerseits im Sinne des Gemeinwohls zu handeln und andererseits möchten wir natürlich niemanden ausschließen“, so der Kapellmeister. Der Musikverein hat bereits für das anstehende Frühjahrskonzert im kommenden Jahr geprobt. „Wir haben mit den Proben begonnen und haben darauf gehofft, dass wir mit Ensembleproben die Zeit überbrücken können, aber wir verstehen natürlich die aktuelle Situation und unserer Meinung nach steht die Gesundheit der Bevölkerung an erster Stelle. Mit dem Einstellen des Probenbetriebes möchten wir einen aktiven Beitrag leisten.“ Dennoch kann überbrückend zuhause im Einzelstudium fleißig geprobt werden. Zettauer freut sich auf künftige Zeiten, in denen man dem Hobby Blasmusik wieder entspannt nachgehen kann.
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