Seniorenheim Albertini ohne einen einzigen Coronafall
"Warum sollten wir Angst haben?"
Das Seniorienheim Albertin des Sozialhilfeverbandes Spittal weist als einziges unter sechs Häusern keinen einzigen Coronafall auf.
SPITTAL. Die Senioren unserer Gesellschaft gelten in diesen Pandemiezeiten als besonders gefährdet und rangieren deshalb in der Impfskala ganz oben. Umso erfreulicher ist ein Besuch im Haus Albertini, in dem die 91-jährige Bewohnerin Ida Gruber lachend die rhetorische Frage stellt: "Wovor sollen wir Angst haben, wie sind hier bestens behütet."
Strenge Auflagen
Die Millstätterin hat gut lachen: Das 1989 erbaute Altenwohnheim inmitten der Bezirksmetropole ist das einzige unter den sechs Einrichtungen des Sozialhilfeverbandes Spittal, in dem noch niemand vom Covid-19-Virus angesteckt worden, geschweige denn daran gestorben ist. Die Vorsichtsmaßnahmen sind äußerst streng, wie Pflegedienstleiterin Angelika Sagmeister berichtet. Niemand darf das Haus ohne Impfzeugnis oder aktuellen negativen Coronatest betreten, maximal zwei Personen dürfen einen Hausbewohner nur zwei Mal wöchentlich besuchen. Und das nur nach telefonischer Anmeldung.
"Immer positiv eingestell"
Der Geschäftsstellenleiter des gemeinnützigen Gemeindeverbandes mit 270 Mitarbeitern, Thomas Schell, ergänzt, erst ab November habe es in den übrigen fünf Heimen unter den insgesamt 284 Bewohnern Corona-Infektionen gegeben. Nur: "In all den Monaten habe ich überall immer wenig Angst gespürt." Dass das Virus nur ganz selten den Weg in die Alten- und Pflegeheime gefunden habe führt Schell, abgesehen von den strengen Hygienemaßnahmen, nicht zuletzt darauf zurück, dass die Bewohner "immer sehr positiv eingestellt" seien.
Weiterhin Testungen
Im Wohnheim leben zurzeit 36 Mieter, viele von ihnen 90 Jahre alt und älter, sowie einige Jüngere, die beeinträchtigt sind. 31 Bewohner sind schon zwei Mal geimpft worden, fünf weigern sich. Und auch die sieben Pflegekräfte verfügen über einen doppelten Schutz. Ungeachtet der Impfung werden alle im Haus regelmäßig alle sieben Tage getestet. Nur die quirlige Sabine Klink aus Möllbrücke macht nicht mit: "Das ist mir unangenehm!" Mund-Nasen-Schutz tragen die Bewohner nur im Lift, wie die 93-jährige Millstätterin Käthe Schaflechner erzählt, das Personal immer. Dazu Sagmeister: "Das ist eher ein Selbstschutz." Endgültig befreit von der Maske wäre sie von einem noch nicht praktizierten so genannten Neutralitätstest zwei, drei Wochen nach der Impfung.
Ohne Sommerfest
Die geregelten Besuchsmöglichkeiten empfinden die Bewohner nicht als Einschränkung, schließlich ist es ihnen unbenommen, hinaus zu gehen, außerhalb ihres geschützten Refugiums Menschen zu treffen. Nach Vorgabe der Bundesregierung wird zum Einkaufen weiterhin die Schutzmaske getragen. Einschränkungen gab es seitens der Heimleitung insofern, indem das Sommerfest ausgefallen, die Weihnachtsfeier nur im kleinen Rahmen ohne Personal möglich war. Auch das wöchentliche Animationsprogramm (Vorlesen, Singen, Basteln) ist runtergefahren worden. Immerhin kommt jetzt Seelsorgerin Renate Ziegler wieder regelmäßig vorbei.
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