Wenn die Boote wieder in ihrem Element sind

In wenigen Sekunden ist die "Jeanneau Arcadia" wieder in ihrem Element
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  • hochgeladen von Michael Thun

SEEBODEN/PUSARNITZ. Alle Jahre wieder beenden die Boote um die Osterzeit ihren Winterschlaf und werden ins Wasser gelassen. Das gilt auch für den Millstätter See.
Das erste Boot, das Bootsbauer Josef ("Sepp") Schirg mit Hilfe seines Krans in der früheren Werft in Seeboden heuer ins nasse Element beförderte, ist nach Angaben des 67-jährigen Pensionisten auch gleichzeitig das größte Segelboot, das im Millstätter See schwimmt. Es handelt sich um die neun Meter lange und 3,15 Meter breite "Jeanneau Arcadia" mit einer Masthöhe von zirka zwölf Metern.
Der Seebodener Volker Kavallar, der bis zu seinem Umzug zuvor in Heiligenblut als Gastronom tätig war, hatte das 1986 im französischen Les Herbiers am Atlantik gebaute Boot 1997 erworben. Es verfügt über Kajüten im Vor- und Achterschiff mit je einer Doppelkoje sowie einen Salon. "Ich bin ein Lustsegler", meint der 69-Jährige, der die Yacht vor allem dazu nutzt, mit Gattin Irmgard mitten im tiefsten Kärntner See schwimmen zu können. An Regatten habe er, der bereits seit viertes Bootes sein Eigen nennt, nur einmal teilgenommen.
Zum Segelsport ist Kavallar, wie er erzählt, vor genau 50 Jahren als Jungkoch gekommen, als ihn sein damaliger Chef zu einem Törn mit auf den Ossiacher See genommen hatte.
Viel Vorbereitung sei nicht nötig gewesen, um das im Winter an Land beim Strandhotel Pichler aufgedockte, 3,2 Tonnen schwere Segelboot für die Saison startklar zu machen. "Alle zwei Jahre ein Unterwasseranstrich, mehr ist nicht nötig", berichtet Schirg, einer von nur fünf Bootsbauern in Kärnten. Dazu werde eine Teflon-Kupfer-Farbe verwendet.
Der Moment, in dem die "Jeanneau Arcadia" nach gut sechs Monaten wieder in ihrem Element ist, verläuft recht unspektakulär. Kavallar meint dazu lediglich: "Ein Eigner ist glücklich, wenn sein Boot wieder heil im Wasser gelandet ist."

"Kleine Freiheit" noch in der Scheune

Noch nicht ganz so weit ist Gerald Laggler. Der viel beschäftigte Land- und Gastwirt sowie Sachverständige hat es noch nicht geschaft, seine "Kleine Freiheit" in die große Freiheit, sprich: ins Wasser, zu lassen. Noch liegt das 7.20 Meter lange Segelboot mit einer Masthöhe von rund 7.50 Metern auf dem Trailer verstaubt in seinem Pusarnitzer Stall.
Während Partnerin Sabine Jernej und Sohn Thomas schon mal anfangen, den im Winter angesammelten Schmutz zu beseitigen, berichtet der Eigner, wie er überhaupt zum Segelsport gestoßen ist. Bereits als Zwölfjähriger war er mit seinem Grazer Onkel, der zusammen mit Gleichgesinnten ein Boot im kroatischen Trogir liegen hatte, durchs Mittelmeer geschippert. Später schloss sich Laggler erst der Eignergemeinschaft an, bevor er über einen Vorarlberger Freund auf die "Kleine Freiheit" stieß, die bis dahin auf dem Bodensee beheimatet war. Umgetauft hat der Kärntner das 1971 gebaute Boot nicht, denn: "Das bringt Unglück."
Nun also wird das Segelboot, das auch über eine Vier-Mann-Kajüte verfügt, auf dem 11,5 Kilometer langen und bis zu 1,8 Kilometer breiten Millstätter See bewegt. Auf "Große Fahrt" zwischen Seeboden und Döbrich schafft es die Familie, zu der noch die Kinder Paul und Lea gehören, zwischen Anfang Mai und Ende Oktober "gerade einmal", bedauert der Freizeitkapitän. Meist werden die Leinen in der gut 20 Liegeplätze fassenden Marina des Kärntner Yachtclubs Millstättersee nur für einen Badetörn gelöst.
Bis es soweit ist, muss noch lackiert, poliert und ein korrodierter Stecker repariert werden.

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