Seeboden
Wenn Steine Freude bereiten…
Hermi Grießer aus Seeboden bemalt seit 45 Jahren mit viel Freude kleine und große Steine.
SEEBODEN. Seit 45 Jahren bemalt Hermi Grießer aus Seeboden liebevoll Steine. Ihre ersten Motive waren in den 70er-Jahren Marienkäfer. Bei der Bevölkerung im Ort fanden ihre bemalten Steine rasch großen Anklang. Einheimische und Gäste interessierten sich für ihre Werke. Sogar Seebodens Kurdirektor Sieghard Preis wurde eingeschaltet, um die Herkunft der bemalten Steine ausfindig zu machen. „Er hat mich damals selbst angerufen und gefragt, ob ich nicht mit Einheimischen und Urlaubern ab und zu Steine bemalen möchte“, erinnert sich Hermi Grießer gerne zurück.
Geliebtes Hobby
Gesagt, getan: Am idyllischen Gießbach wurden fortan gemeinsam Steine gesammelt und bemalt. Mittlerweile verfolgt die rüstige Rentnerin dieses Hobby bereits 45 Jahre. Jung und Alt sind mit ihr gemeinsam im Sommer jeden Donnerstag Vormittag mit großer Begeisterung dabei. "Der jüngste Künstler war gerade einmal ein Jahr alt, der älteste Maler bereits 93 Jahre“, berichtet die Oberkärntnerin.
Motive
Begonnen hat alles mit Marienkäfer. Doch schon bald kamen neue, bunte Ideen wie Blumen, Tiere oder Herzen hinzu. Aber die Zeit blieb nicht stehen. "Mittlerweile zählen bei Kindern Autos oder Handys zu beliebten Motiven“, verrät Grießer. Sie selbst hat in diesem Jahr das Kärntner Landeswappen als Stein-Motiv für sich entdeckt. „Anlässlich 100 Jahre Kärntner Volksabstimmung 2020 habe ich heuer viele Steine mit dem Kärntner Wappen bemalt und schenke sie weiter.“
Besondere Steine
Die Steine für ihre Arbeiten sammelt die 76-Jährige auf Ausflügen in der Region.“Ich brauche schöne, glatte Steine und die finde ich nur draußen in der Natur“, erzählt die ehemalige Verkäuferin. Von ihren Wanderungen am Tschirnock oder Goldeck kehrt Grießer immer mit ein, zwei Steine zurück. „Die sind schwer genug“, lächelt sie. Und auf Nachfrage erfährt man auch sofort die Herkunft des jeweiligen Stücks. Die Form des Steines, entscheidet übrigens oftmals über das Motiv. „Wenn ich einen Stein finde, verbinde ich damit oft sofort ein Motiv. Es gibt einfach Steine, die sind prädestiniert für bestimmte Motive.“, weiß Grießer.
Weit gereist
Erwachsene, die einst als Kinder bei Hermi Grießer Steine bemalten, kommen mittlerweile mit ihrem Nachwuchs zum Steine bemalen nach Seeboden. Und die bemalten Steine werden dann zur Erinnerung mit nach Hause genommen. So kommt es nicht selten vor, dass bemalte Stücke quer durch Europa, bis nach Deutschland, England, Holland oder Schweden, reisen.
Ehrung
Für 45 Jahre Steine bemalen bei Hermi in Muskarnitzen 4 wurde die rüstige Dame von der Gemeinde Seeboden kürzlich auch geehrt. „Ich gebe die Freude gerne an Menschen weiter und freue mich schon auf den nächsten Sommer“, so Grießer, die schon wieder Vorarbeiten leistet und fleißig Steine sammelt: „Es ist ein Hobby von mir. Schon als Kind war ich viel am Bach und habe mit Steinen gespielt. Steine waren für mich immer etwas ganz wertvolles."
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