Wirtschaft und Tourismus sichern
LAG Grossglockner/Mölltal-Oberdrautal geht in die vierte Förderperiode
STALL. Die Region Grossglockner/Mölltal-Oberdrautal ist eine lokale Arbeitsgruppe, die aus 19 Mitgliedsgemeinden besteht. Zusammengeschlossen in einer LAG, ist es seit 1995 das Ziel, Initiativen in den Bereichen Gewerbe, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft sowie im Kultur- und Sozialbereich zu unterstützen und umzusetzen.
In der neuen ab 2016 wirksamen Programmperiode , für die insgesamt 4,5 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung stehen, gilt es nach Angaben von Regionalmanager Gunther Marwieser aufgrund der gesamten wirtschaftlichen Situation, möglichst viele Projekte mit Auswirkung im wirtschaftlichen Bereich zu entwickeln, wobei der Arbeitsplatzfaktor in der von Abwanderung betroffenen Region einer der wichtigsten Indikatoren sein wird.
Ein Beispiel dafür, wie der Abwanderung und dem Verfall eines Ortszentrums entgegengewirkt werden kann, ist in Obervellach die Revitalisierung des 500 Jahre alten Oberstbergmeisteramtes. Im Erdgeschoss befindet sich nun das gemeinsame Tourismusbüro der Gemeinden Obervellach und Reißeck sowie ein Kaffeehaus mit Cateringservice. Der „Nationalparkverein Hohe Tauern“ nutzt die neugestalteten Räumlichkeiten, um den Nationalpark in Form von Ausstellungen den Besuchern und Einheimischen näher zu bringen.
Im Vordergrund der neuen Förderperiode stehen vor allem Projekte in der gewerblichen und touristischen Entwicklung - wie Gewerbeparks, Betriebsansiedlungen etwa im Bereich Holzverarbeitung und touristische Angebots- und Weiterentwicklung sein. Allgemein gelte es, verbindende Angebote für Sommer- und Wintersaison zu schaffen. Angedacht seien auch kleine Ferienpensionen oder Hotels. Schließlich soll das Rad- und Wanderwegentz ausgebaut werden.
Der 80 Kilometer lange Glocknerradweg von Großkirchheim entlang der Möll bis
nach Möllbrücke muss noch von Großkirchheim bis Heiligenblut fertig gestellt werden. Und auch der 56 Kilometer lange Drauradweg von Oberdrauburg parallel zur Drau bis Sachsenburg befindet sich derzeit in der Umsetzungsendphase. Beide Radwege stellen Marwieser zufolge für die Region ein äußerst attraktives und wichtiges Produkt dar, das sich einer hohen Nachfrage erfreue.
Für Mountainbiker steht mit "Tauerngold - Golden Trail" eine Route zur Verfügung, die von der alten Glocknerstraße bis nach Stall führt. Aufgeteilt in sieben Etappen verbindet sie in idealer Weise Sport mit Kultur. Bei kleinen Zwischenstopps erfährt
man viel Interessantes über die einstige Blüte des Goldbergbaues in den Hohen Tauern.
Bis ins Mittelalter spielte der Goldbergbau in der Mölltaler Region eine große Rolle, wobei das Edelmetall über die Grenzen des Landes hinaus begehrt war. Mit nbrechender Vergletscherung und dem Verfall des Goldpreises durch die
Entdeckung Amerikas, war die Blüte des Goldbergbaus jedoch vorüber. Allerdings kann man auch heute noch in einer Goldwaschanlage in Heiligenblut nach Gold schürfen. Das Blattgold wird in einer eigenen Technik herausgewaschen.
In Zusammenarbeit mit dem Alpenverein, der Österreich Werbung und der Kärnten Werbung entstand zudem für 150.000 Euro in der Region Großglockner/Mölltal-Oberdrautal erstmals das Produkt "Digitaler Wanderführer" für 40 bis 50 Wanderrouten mit einer dreidimensionalen Landkarte (virtueller Flug über den Wanderweg), einer CD Rom und der Gewährleistung der Internetfähigkeit.
Zum Aufgabenkatalog der anstehenden Förderperiode gehört ferner, die kommunale Infrastruktur, das Kultur- und Naturerbe und die sozialen Errungenschaften zu erhalten. Als Beispiel dafür wird die Kraftpunkt-Kunst-Kirche genannt, ein erhaltenswertes Kulturgut mit sakralen Einrichtungen, das durch den „Förderverein Schönfeld“ revitalisiert und adaptiert wurde.
Ziel war die nachhaltige und wirtschaftliche Inwertsetzung und Vermarktung der Kulturgüter. Die denkmalgeschützte Orgel, erbaut von Bartholomäus Hörbiger in den Jahren 1835 bis 1860, wurde restauriert und wieder spielbereit gemacht. Konzerte und Ausstellungen wie auch die „Steinfelder Kulturtage“ in der Kirche und im Jordanhof führen zu einer zusätzlichen Belebung dieses wirtschaftlich und touristisch wertvollen Kulturgutes.
Zur Sache
Mit dem Beitritt zur Europäischen Union im Jahre 1995 hat sich die Region rund um Österreichs höchsten Berg, dem Großglockner, für das Leader II EU-Förderungsprogramm beworben.
Im Juni 1996 wurde die Organisation gegründet, deren Aufgabe es war, verschiedenste Projekte in der Region zu initiieren und umzusetzen, als auch möglichst viel an Fördermitteln über das Leader-Programm zu lukrieren.
In der ersten Phase umfasste die „Region Großglockner“ die sechs Gemeinden des Oberen Mölltales (Heiligenblut, Großkirchheim, Mörtschach, Winklern, Rangersdorf und Stall). Im Januar 1998 wurde die Region um sechs Gemeinden des Mölltales (Flattach, Obervellach, Mallnitz, Reißeck, Mühldorf und Lurnfeld) erweitert und trug ab diesem Zeitpunkt den Namen „Region Großglockner/Mölltal“.
Im Juni 2000 vergrößerte man die Region ein weiteres Mal um acht Gemeinden des Oberen Drautales. Seitdem tritt die Region unter dem Namen „Region roßglockner/Mölltal – Oberdrautal“ in der Regional- und Wirtschaftsentwicklung
auf.
Im Jahr 2007 bildet die Region Großglockner/Mölltal-Oberdratual in der Programmperiode 2007-2013 eine eigene Lokale Aktionsgruppe (LAG). Die Region umfasst zu diesem Zeitpunkt 18 Gemeinden und wurde 2009 um die Ge-
meinden Winklern und Heiligenblut erweitert.
Das Büro der Region Großglockner/Mölltal-Oberdrautal hat seinen Sitz in Stall, Telefon/Fax: +43(0)4823/31 299, E-mail: region@grossglockner.or.at.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.