myAcker
Wunsch nach Regionalität ist da
MÜHLDORF/SPITTAL. Hinter myAcker stecken Patrick Kleinfercher und Christoph Raunig. Mit der WOCHE spricht Raunig über die Chancen der Pandemie.
Frequenz steigt
Schon eine Zeitlang vor dem 1. Lockdown spürten die Gründer, dass es in die richtige Richtung, also Richtung Regionalität geht. Aber seit 2020 steigt die Frequenz merklich. Christoph Raunig erzählt dazu eine passende Anekdote: "Es war der 13. März, der Freitag, an dem die Regierung verkündet hat, dass fast alles schließen wird. An diesem Freitag haben wir in einer Ackerbox 64 Sackerln Erdäpfel verkauft, also ungefähr 10 mal so viel als normal." Und dann haben sie schon einen wichtigen Vorteil gespürt: Die Nachlieferung vom Bauern aus Spittal erfolgte innerhalb kürzester Zeit. Wenn Bedarf da ist, funktioniert die regionale Lieferkette. Da kann kein Großkonzern mithalten.
Sicher und regional
Permanent gibt es neue Standorte für die Ackerboxen, die Selbstbedienungshütten von myAcker. Dort findet man eine große regionale Produktpalette. Im Gegensatz zu einem normalen Lebensmittelgeschäft werden hier Abstände viel leichter eingehalten und die Handhabung ist genauso einfach. Die Männer wollen mehr. "Im Herbst haben wir uns entschieden, Franchise-Modelle anzubieten. Das heißt, Unternehmer führen ihre eigene Ackerbox. Wenn diese Box zum Beispiel in Steyr in Oberösterreich steht, gibt es dort kein einziges Produkt aus Spittal. Es gibt nur ein Sortiment aus dem Großraum Steyr", erklärt Raunig das regionale Modell. "Wir haben uns bewusst dafür entschieden, da diese Unternehmer die Region kennen sowie die Menschen und Lieferanten!", betont Raunig. Es gibt schon erste Franchise-Ackerboxen und es folgen weitere Unternehmer, die eine Ackerbox in ihrer Heimatregion betreuen werden.
Regionale Wertschöpfung
Gestartet hat das Team mit vier Mitarbeitern, heute sind es bereits elf. Raunig verrät: "Nächstes Jahr wollen wir 25 Mitarbeiter beschäftigen!" In Zeiten wie diesen ist es wirklich wichtig, Arbeitsplätze in der Region zu schaffen. Außerdem macht der myAcker-Gründer Mut: "Wer seine Nische findet und initiativ denkt, sollte sich unbedingt selbstständig machen! Der Nährboden im Raum Spittal ist mörderisch. Egal ob Handwerk, touristisches Projekt oder egal, sich einfach trauen. Auch als junger Mensch!" Die beiden Mölltaler haben sich damals zum Glück getraut ein Unternehmen zu gründen.
Zur Sache
Das Konzept des jungen Oberkärntner Unternehmens myAcker funktioniert so: Kunden können über ihren Laptop oder das Mobiltelefon direkten Zugang zu einer gewünschten Ackerfläche erhalten. Sie können dort dann alles anbauen lassen, was der Gemüsegarten hergibt – von den Radieschen bis hin zum Kopfsalat. Mehr erfahren Sie unter www.myacker.com.
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