Zurück ins Leben
Die hochqualifizierten Retter des Roten Kreuzes Greifenburg waren wieder als Lebensretter unterwegs. Der 81-jährige Josef Koplenig aus Dellach im Drautal bricht zuhause plötzlich bewusstlos zusammen. Ein Angehöriger holt über den Notruf 144 Hilfe.
Mit dabei im Team der Helfer die 46-jährige Irschnerin Helga Breitegger und der 33-jährige Greifenburger Winfried Ritscher. Beide sehr erfahrene Rettungssanis mit viel Einsatzerfahrung. Den Einsatz, den uns die beiden schildern, könnte dramatischer nicht sein. In den frühen Vormittagsstunden geht in Greifenburg folgender Notruf ein „Patient mit akuten Atembeschwerden – kein Arzt vor Ort“. Erschwert wird der Einsatz noch durch starken Nebel und eisglatte Straßen. Schon während der Anfahrt werden mögliche Hilfsmaßnahmen besprochen. Am Notfallort angekommen, arbeiten die Helfer professionell. Angehörige beruhigen, Sauerstoffgabe vorbereiten, Blutzuckerwerte messen, Defibrillator aktivieren und Herzströme messen, sind nur einige Maßnahmen die zu treffen sind, um Leben zu retten. Das Team ist durch die intensive Ausbildung und die zahlreichen Dienste schon aufeinander abgestimmt und wissen, hier geht es um ein Menschenleben.
Der örtliche Arzt, der Rettungshubschrauber und die Polizei werden verständigt. Der Arzt trifft rasch ein, der Rettungshubschrauber meldet, dass eine Landung am Notfallort aufgrund der schlechten Witterungsverhältnisse nicht möglich ist. Der Pilot entschließt sich zur Landung in einem nahe gelegenen Bergdorf. Eine neue Herausforderung für den Arzt und die Helfer. Der Patient wird in den Rettungswagen gebracht, weiter versorgt und in einer dramatischen Bergfahrt zum Landeplatz des Hubschraubers überstellt. Mit guter Kondition, dem richtigen Schuhwerk und mit Unterstützung der Bevölkerung wird der zwischenzeitlich stabilisierte Patient über eisige Wege und tiefen Schnee vom Rettungswagen zum Hubschrauber gebracht, wo er vom Notarzt übernommen und weiter versorgt wird.
Das Rote Kreuz denkt aber auch an die Angehörigen zuhause, die noch immer unter dem Eindruck des Geschehens unter Stress stehen. Die Rot-Kreuz-Mitarbeiterin Barbara Wilke, eine Nachbarin des Notfallpatienten, nimmt sich der sozialen Situation an und leistet psychische Erste Hilfe. Josef Koplenig, nach überstandenem Notfall: „Ich bin so froh, dass es euch gibt. Ohne eure Hilfe könnte ich heute nicht so fröhlich sein, Danke!“
„Ein Einsatz, wie wir ihn nicht jeden Tag erleben“, erzählt Helga Breitegger, die sich über den erfolgreichen Einsatz freut und Winfried Ritscher ergänzt: „Dieser Einsatz hat wieder einmal gezeigt, wie wichtig eine gut fundierte Ausbildung ist, wo wir auch das Zusammenspiel im Team üben.“
Damit Einsätze erfolgreich bewältigt werden können, steht ein gut ausgebildetes und engagiertes Team in Greifenburg bereit. 71 Freiwillige - 33 Frauen und 38 Männer - sowie 5 Hauptberufliche und 19 FirstResponder sind rund um die Uhr im Einsatz. Die Freiwilligen kommen aus den unterschiedlichsten Berufen. So finden sich unter den Rettern Handwerker, Selbstständige, Pädagogen und auch Krankenschwestern. „Im letzten Jahr wurden wir 4429 mal gerufen und haben 240.000 km mit unseren Einsatzfahrzeugen zurückgelegt“, erzählt Regina Koch, die hauptberuflich die Einsätze mitkoordiniert und stolz auf ihr Helferteam ist. „Wenn wir - wie bei diesem Einsatz - von Patienten ein Danke bekommen, gibt das schon große Motivation“, ergänzt Koch weiter.
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