Bürgermeisterwahl in Reißeck: Anwärter stiegen in den Ring
Ein Erfolg war die WOCHE-Diskussion mit den drei Bürgermeisterkandidaten von Reißeck.
Rund 250 interessierte Bürger kamen in den Kolbnitzer Turnsaal, um sich die WOCHE-Podiumsdiskussion anzuhören und mitzudiskutieren. WOCHE-Chefredakteur Gerd Leitner leitete als Moderator die spannende Diskussion, bei der sich die Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am 20. Mai, Hans-Werner Rindler (FLR), Michael Gradnitzer (FPK) und Kurt Felicetti (SPÖ) am Podium präsentierten.
Der Mölltalfonds war gleich zu Beginn ein Streitthema. Felicetti beklagte, dass man 280.000 Euro nach Mühldorf verschenkte. Gradnitzer erwiderte: „Es gibt jährlich 600.000 Euro für überregionale Projekte und da ist dieser Betrag inbegriffen. Wir haben also nichts verloren.“ Man habe sich aber laut Felicetti dabei nicht rechtlich abgesichert. Die beiden sprechen von größeren Projekten wie einer Lärmschutzwand an der Zugstrecke mit Photovoltaikanlage (Felicetti) oder einer Wohnungsbauoffensive (Gradnitzer).
Kleinere Anliegen
Der amtsführende Bürgermeister Rindler hält sich bei größeren Projekten eher zurück. Er will erkennen, dass sich die Bürger für kleinere Dinge interessieren. „Die Leute wollen, dass man für sie da ist. Denen sind kleinere Anliegen viel wichtiger. Bei größeren Projekten braucht man ohnehin den Gemeinderat“, sagt Rindler. Gradnitzer erwähnt mehrmals seine guten Kontakte zum Land. „Dann bitte ich dich, dass du auch die Ortsdurchfahrt Napplach sanieren lässt, wenn du so gute Beziehungen hast“, meint Felicetti. Laut Gradnitzer gibt es dafür schon eine Zusage vom Land.
Auf die Frage, was das Wahlziel der Kandidaten sei, drängt sich keiner in die Favoritenrolle. Für alle drei steht die Chance für eine Stichwahl am 3. Juni gut. „Spätestens dort möchte ich mit 50,1 Prozent dastehen“, so der einhellige Tenor.
Bürger diskutierten mit
Auch das Publikum brachte sich in die Diskussion ein. Eine Frage betraf die Jugend. „Der beste Platz für die Jugend sind die Vereine. Diese sollen auch in Zukunft gefördert werden“, sagt Rindler. Gradnitzer denkt da an ein Jugendzentrum. Felicetti will eine sinnvolle Freizeitgestaltung für die Jugend, wie sportliche Aktivitäten oder Ausflüge. Auf die Frage, wie man den Fremdenverkehr wieder ankurbeln kann, hat Gradnitzer eine Lösung parat: „Wir erfüllen die Kriterien für die Aufnahme in den Nationalpark Hohe Tauern. Das wäre ein Motor für den Fremdenverkehr.“
Auch die Abwanderung wird vom Publikum angesprochen. „Wir haben sehr gute Leitbetriebe in der Gemeinde. Die Aufgabe einer Kommune ist es nicht, Arbeitsplätze zu schaffen, aber wir können die Rahmenbedingungen verbessern“, sind sich Felicetti und Rindler einig. Gradnitzer sieht die überkommunale Wirtschaftsregion als Chance.
Die Meinungen gehen vor allem beim Wohnungsbau auseinander. Über dieses Diskussionsthema lesen Sie in der nächsten Ausgabe der WOCHE.
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