Der Sparstift regiert viele Orte!
12 Oberkärntner Gemeinden produzieren heuer einen Abgang. Vier haben zu hohe Strukturkosten. So wird gespart.
Oberkärnten. Aus den Budgetvoranschlägen 2010 der Oberkärntner Gemeinden geht hervor: 12 werden im heurigen Jahr einen Abgang produzieren, ihr Budget also nicht mehr ausgeglichen erstellen. Vier der 33 Oberkärntner Gemeinden weisen laut Gemeindeabteilung des Landes zu hohe Strukturkosten auf. Das bedeutet, ihre Ausgaben liegen über jenen vergleichbarer Gemeinden. Die WOCHE fragte nach, wie dort nun gespart wird.
Über der Benchmark des Landes liegt beispielsweise Rennweg. Bürgermeister Franz Eder weiß, dass die Gemeinde mit den Kosten für die Feuerwehr über dem Durchschnitt liegt. „Wir sind eine Tourismusgemeinde mit enormem Aufschwung. Wir haben neben den zwei Feuerwehren im Ort auch einen Löschzug am Katschberg. Der ist sehr wichtig.“ Er ist der Meinung, dass man eine Tourismusgemeinde nicht mit anderen vergleichen kann. Und: „Wir haben ausgeglichen budgetiert und unsere Ausgaben danach ausgerichtet. Wir überlegen sogar, am Katschberg ein Feuerwehrhaus zu bauen.“
Lohnkosten und Kindergartenkosten sind in Flattach daran schuld, dass die Gemeinde über der Benchmark liegt. „Der Gemeinderat hat Nebengebühren von Bediensteten gewährt. Im Kindergartenbereich gibt es zwei ausgebildete Kindergärtnerinnen und eine Helferin. Da die Kinderzahl zurückgeht, wird die Helferin eingespart“, weiß Amtsleiter Markus Zaiser.
Auch in Spittal wird laut Finanzstadtrat Robert Stadler verstärkt auf die Ausgabenseiten geschaut: „Wir verleihen beispielsweise schon Gerätschaft mit Personal an andere Gemeinden. Natürliche Personalabgänge werden nicht mehr auf Gedeih und Verderben nachbesetzt. Wir sind aber auch bereit, Sachen – wie die Drautalperle – anzubieten, die andere Städte nicht haben.“
Radenthein liegt über der Benchmark – und hat gleichzeitig einen Abgang. Bgm. Martin Hipp: „Wir waren bei der VS Radenthein drüber, dort ist aber auch die Musikschule drinnen. Das wurde im Zuge der BZ-Gespräche geklärt.“ Hohe Kosten gibt es auch im Kindergarten durch die Altersstruktur der Leiterinnen. „Wir haben einen gewissen Ausgleich mit Gebührenanpassungen geschaffen, außerdem steht eine Pensionierung bevor“, so Hipp.
Abgangsgemeinden
Die Abgangsgemeinden (Quelle: Landesregierung, Daten aus Budgetvoranschlag 2010):
Berg, Dellach, Großkirchheim,
Mallnitz, Mörtschach, Mühldorf, Obervellach, Radenthein, Reißeck, Stall, Trebesing und Winklern.
Gemeinden mit zu hohen
Strukturkosten: Flattach, Raden-thein, Rennweg und Spittal.
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