„Infrastruktur ist fast am letzten Stand“
Hermann Seebacher, seit zehn Jahren Bürgermeister in Winklern, wird 2015 nicht mehr kandidieren.
Bereits am Beginn des Gesprächs mit der WOCHE lobt Hermann Seebacher seine Bürgermeistervorgänger Albin Heller und Josef Kaufmann. „Sie haben viel getan, um Winklern als Zentrum im oberen Mölltal zu etablieren“, sagt der Gemeindechef. Er kam 1997 in die Gemeindepolitik, wurde prompt Vizebürgermeister und 2003 zum Bürgermeister gewählt. „Meine erste Amtshandlung war das Unterschreiben von einem großen Pack Rechnungen“, grinst Seebacher.
Besonders freut ihn die Teilnahme an der Landesausstellung „Kärnten wasser.reich“ im Jahre 2004. „Sonst hätte man den 700 Jahre alten Mautturm nicht so herrichten und mit einer Bergkristall-Ausstellung erweitern können. Im Zuge dessen wurde auch das Ortszentrum saniert“, blickt Seebacher zurück. Die Eröffnung dieser Landesausstellung und heuer der Einzug ins neue Gemeindeamt waren für ihn die schönsten Momente in den zehn Jahren als Bürgermeister.
Meilensteine
Getan habe sich in Winklern aber jedes Jahr etwas. „Wir sind ein Schulstandort und die Infrastruktur ist fast am letzten Stand. So bekommt man im Ort fast alles außer Textilien und Schuhe“, so der 69-Jährige. Als Meilensteine nennt Seebacher den neuen Flächenwidmungsplan, die Behindertentagesstätte, die Behindertenwohnwelt, das neue Schulzentrum sowie den Skilift, das Schwimmbad und das TK-Probelokal für die Jugend. Das örtliche Entwicklungskonzept ist gerade bei der Fertigstellung.
„Sehr positiv ist auch, dass wir eine der wenigen Zuzugsgemeinden sind. Seit 2002 hat die Bevölkerung um sieben Prozent zugenommen“, freut sich der Gemeindechef. Einen großen Fehler hat er laut eigenen Angaben gemacht, nämlich den Baubeginn der Sportanalage ohne Gesamtfinanzierung. „Das hängt uns heute noch nach. Derzeit sind wir wieder dabei, Geld aufzutreiben.“
Bei nächsten Bürgermeisterwahl 2015 wird Seebacher altersbedingt nicht mehr kandidieren. Persönlich hat er aber schon jetzt einiges für sich mitnehmen können. „Vor allem was die Menschenkenntnis betrifft. In den zehn Jahren habe ich so viel dazugelernt, wie davor in meiner gesamten Lehrer-Karriere nicht.“ Bis 2015 will Seebacher noch das Gemeindehaus abreißen und Wohnungen bauen, eine Photovoltaikanlage errichten und die Wasserversorgungsanlage sanieren.
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