Katastrophe in Japan zeigt: Atomkraft ist nicht beherrschbar

Samstag, den 12. März 2011

Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstitut München,

obgleich noch nicht offiziell bestätigt, scheint im japanischen Atomkraftwerk (AKW) Fukushima der Kern zu schmelzen. Alle Versuche, den Reaktor unter Kontrolle zu bekommen, sind gescheitert. Das Umweltinstitut München kritisiert auf’s Schärfste, dass die Informationen wie bei der Tschernobyl-Katastrophe nur scheibchenweise herausgegeben werden, obgleich die Fakten eindeutig auf einen GAU hinweisen.

Christina Hacker, Vorstand im Umweltinstitut München: „Nach Tschernobyl hat man die desolate Informationspolitik auf den Eisernen Vorhang geschoben. Diesmal passiert die Katastrophe in einem hoch industrialisierten Land mit vergleichsweise hoher Sicherheitskultur. Sogar die Internationale Atomenergie Behörde (IAEA) bemängelt, dass Betreiber und Regierung ihrer Informationspflicht nicht nachkommen“.

Gemäß derzeitigem Wissensstand fiel nach dem Erdbeben und dem Tsunami der Strom und in Folge die Kühlung im Reaktor aus. Eine Explosion zerstörte das Reaktorgebäude. Radioaktivität wurde freigesetzt. „Wer jetzt wieder behauptet, dass so ein Unfall in Deutschland nicht passieren kann, vergisst, dass zum Beispiel die Atomkraftwerke in Biblis nicht gegen das sogenannte Bemessungserdbeben, das für diese Region zu erwartende Erdbeben, ausgelegt sind und keines der deutschen AKWs dem Absturz eines großen Verkehrsflugzeugs standhält,“ sagt Karin Wurzbacher, Physikerin am Umweltinstitut München. Insbesondere bei den älteren AKWs mit dünnem Containment sei dann mit einem Gau zu rechnen, so Wurzbacher.

Dass Radioaktivität freigesetzt wurde, ist unbestritten, eine Evakuierung im Umkreis von 20 km spricht für sich. Derzeit wird die radioaktive Wolke vom Wind auf´s Meer getrieben. Dass diese Europa erreicht, ist eher unwahrscheinlich. Wir weisen deshalb daraufhin, dass in Deutschland derzeit keine erhöhte Radioaktivität zu erwarten ist und folglich auch keine Maßnahmen erforderlich sind. Anders sieht es jedoch in Zukunft mit Importlebensmitteln aus der betroffenen Region aus. Hier sind strenge Kontrollen unerlässlich.

Das Umweltinstitut München überwacht die Münchner Außenluft rund um die Uhr auf ihren Radioaktivitätsgehalt. Sollte die Radioaktivität wider Erwarten bei uns ansteigen, werden wir unverzüglich darüber informieren.

Wieder einmal hat sich gezeigt, dass Atomkraftwerke nicht beherrschbar sind. Deshalb fordern wir den Ausstieg aus der Atomkraft und die Energiewende voranzutreiben. 60.000 Menschen haben heute in Baden Württemberg eindrucksvoll mit einer Menschenkette zwischen Neckarwestheim und Stuttgart gegen den Weiterbetrieb der AKWs protestiert.

Wir streiten seit 25 Jahren für eine AKWfreie Welt. Helfen Sie mit und werden Sie Förderer.

Mit herzlichen Grüßen, Ihr

Harald Nestler
Vorstand

Für Presseanfragen und Interviews stehen zur Verfügung:
Umweltinstitut München e.V.
Tel. (089) 30 77 49 - 11
Christina Hacker: Tel. 0178-3067068
Karin Wurzbacher: Tel. 0170-7592158
ch@umweltinstitut.org

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