Sooo knapp
Anna Gasser springt bei Olympia hauchdünn an Medaille vorbei

Anna Gasser flog in der chinesischen Luft nur knapp an Edelmetall vorbei (Archivfoto) | Foto: GEPA pictures
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Bei knackigen -19,6 Grad in Peking startet zu einer unchristlichen Zeit für unsere Breiten, um 2.30 Uhr, die erste Entscheidung der Olympische Spiele, in der auch Kärnten tatsächlich eine Medaillenchance hat. Und der Bewerb entwickelt sich zum Thriller - mit der Hauptprotagonistin Anna Gasser.

PEKING/KÄRNTEN. Zwölf Athletinnen sind noch übrig, der Rest wurde bereits in der gestrigen Qualifikation ausgesiebt. Alle haben im Finale noch drei Läufe vor sich, der beste Run zählt am Ende. Realistische Medaillenchancen dürften beinahe alle haben, auch unsere Millstätterin und gebürtige Villacherin Anna Gasser.

Iwabuchi setzt erste Richtmarke

Gleich die erste Läuferin, Ariane Burri, stürzt spekatkulär in den Pekinger Kunstschnee - spätestens jetzt sind wir wach. Der Schweizerin passierte aber nichts, es geht ihr gut, sie hat noch zwei Chancen. Die zweite Starterin ist mit der Japanerin Reira Iwabuchi bereits eine Medaillenkandidatin und sie liefert ab - 75.60 Punkte sind schon eine Ansage in Richtung Konkurrenz. Hailey Langland (USA), ebenfalls eine Motfavoritin, stürzt und muss auch auf die weiteren zwei Läufe warten.

Die einen liefern, die anderen zeigen Nerven

Doch dann: Die Australierin Tess Coady legt einen wunderschönen Lauf in den Schnee und setzt mit 82.68 Punkten eine neue Bestmarke - der Fehdehandschuh ist geworfen. Als erste nimmt diesen die Kanadierin Blouin an, mit 77.96 Punkten reiht sie sich auf Rang zwei ein. Wie wird die Grand-Dame des Slopestyle-Sports, die 31-jährige Jamie Anderson, regieren? Sie geht aktiv in den Lauf, stürzt jedoch nach wenigen Sekunden - zeigt die Titelverteidigerin Nerven?

Synnott in Führung, Gasser auf Rang sieben

Aber nun unsere Millstätterin Anna Gasser. Sie startet nicht ganz sauber, kommt aber schnell hinein - und stürzt. Da hatte sie einfach zu viel Speed. Es ist noch nichts passiert, zwei Versuche hat sie noch. Vorerst reiht sie sich mit 35.01 Punkten auf Zwischenrang fünf ein. Als letzte Starterin wartet nur noch Zoi Synnott, die amtierende Weltmeisterin, führende im Weltcup und Quali-Siegerin: Sie zeigt zwar etwas Nerven, setzt sich mit 82.51 Punkten jedoch knapp an die Spitze. Anna Gasser liegt nach allen Starterinnen auf Rang sieben.

Gasser geht volles Risiko

Im zweiten Run aufhorchen lässt die US-Amerikanerin Julia Marino - eine Frau, mit der man eigentlich nicht rechnete. Mit 87.68 Punkten setzt sie sich überraschend an die Spitze. Ihre Landsfrau Anderson hingegen verhaut auch ihren zweiten Run, damit hätte niemand gerechnet. Aber nun: Anna Gasser. Sie startet souverän in den Lauf, der erste Sprung gelingt ihr bereits genial, doch dann: Der zweite Jump geht wieder zu weit, sie stürzt und kommt mit 43.58 Punkten auf Zwischenrang zehn. Eines ist klar: Wenn sie dieses spektakuläre Programm bei ihrem letzten Versuch auch fehlerfrei hinunterbringt, dann ist sie heiß - auch auf Gold, denn Coady und Synnott können ihre Punktzahl aus dem ersten Run nicht verbessern.

Die Tür geht auf...

Kaum jemand der ersten Läuferinnen bringt einen überzeugenden dritten Run nach unten - riskieren sie zu viel? Aber Coady liefert ab, die bis hierher Drittplatzierte kann sich verbessern, bleibt aber am Zitterplatz. Dort bleibt sie auch nach Jamie Anderson, denn die Top-Frau lässt auch bei ihrem dritten Run aus. Es scheint klar: Bringt Anna Gasser den von ihr geplanten Lauf fehlerfrei nach unten, dann hat sie die Medaille.

Ein kleiner Fehler kostet Edelmetall

Die Millstätterin legt unglaublich los, zeigt eine souveräne Leistung. Auch ihre zwei ersten Jumps gelingen genial, doch es soll nicht sein: Beim allerletzten Sprung landet sie fehlerhaft, greift zwar nicht in den Schnee, doch die Wertungsrichter sind gnadenlos - mit 75.33 Punkten landet sie "nur" auf Rang sechs. Sie hat sich jedoch nichts vorzuwerfen: Gasser legte spektakulärste Show hin, versuchte alles, das Glück fehlte am Ende jedoch. Die Medaillen gehen an Synnott (Gold), Marino (Silber) und Coady (Bronze). Als Trost bleibt Gasser noch der Big Air-Bewerb am 15. Februar, wo sie als Titelverteidigerin an den Start geht.

Anna Gasser flog in der chinesischen Luft nur knapp an Edelmetall vorbei (Archivfoto) | Foto: GEPA pictures
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