Julian Auer
Obermillstätter mischt die internationale Bike-Szene auf
- Julian Auer aus Obermillstatt
- Foto: MeinBezirk.at
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Julian Auer hat sich im Enduro-Biken einen Namen gemacht und einen Platz im Nationalteam gesichert. Beruflich arbeitet der 21-jährige Obermillstätter als Fahrradmechatroniker in Spittal, wo er zuletzt an einer spektakulären Verfolgungsjagd beteiligt war.
OBERMILLSTATT. Schon als Kind war für Julian Auer klar, wohin seine Reise gehen soll: nämlich aufs Rad. "Ich habe nicht recht gewusst, was ich beruflich machen soll. Dann ist der Lehrberuf Fahrradmechatroniker neu entstanden. Das hat perfekt gepasst", erzählt er. Nach Ausbildung und Bundesheer ist er seit rund eineinhalb Jahren bei "Trek Bicycle" in Spittal beschäftigt. Dort arbeitet er in der Werkstatt, ist aber auch im Verkauf aktiv. Sein Beruf und seine Leidenschaft gehen damit Hand in Hand. Nach Feierabend steigt er oft noch auf sein Mountainbike, um die Trails in Oberkärnten unsicher zu machen. Am liebsten bewegt er sein Fuel EX oder Rail durch technisches Gelände. "Wenn es rau wird, fühle ich mich am wohlsten. Im Rock Garden genauso wie beim Feierabendbier mit Freunden", sagt er mit einem Lachen.
Enduro-Ass
Sportlich hat sich Auer für die Disziplin Enduro entschieden. Der Unterschied zum klassischen Downhill? "Beim Enduro fährt man mehrere Stages an einem Tag. Die Auffahrten muss man selbst bewältigen, gewertet wird nur die Abfahrt. Downhill ist mehr wie eine Skiabfahrt, da trainiert man ein ganzes Wochenende für eine Strecke und fährt dann das Rennen." Im heurigen Jahr hat er bereits an internationalen Bewerben teilgenommen. In Italien und Polen fuhr er bei den Open World Cups auf Platz zwölf und sechs, sammelte wichtige Punkte für das globale Ranking und schaffte so die Qualifikation für den Enduro-Worldcup. Im Februar startete Auer bei der Snowbike-WM in Frankreich, derzeit ist er mit dem Nationalteam bei der Weltmeisterschaft in Bellwald in der Schweiz dabei.
Verfolgungsjagd
Auch abseits der Rennstrecken machte Auer bereits Schlagzeilen. Im Juli versuchte ein Rumäne, in Spittal ein 17.800 Euro teures Rad zu stehlen. Der 21-Jährige zögerte nicht lange und nahm die Verfolgung auf. Er stellte dem Täter, der Richtung Lieserschlucht flüchtete, ein Bein und sperrte ihn schlussendlich, gemeinsam mit seinem Kollegen, bis zum Eintreffen der Polizei im Kunden-WC ein. "Es war wie in einem Film. Ich habe einfach gehandelt, nicht gewusst, ob er bewaffnet ist", schildert er nüchtern.
Mental stark
Für seinen Sport trainiert Auer vier- bis fünfmal pro Woche. Neben Radfahren stehen im Winter auch Kraftübungen oder Skitouren am Programm. Angst vor Verletzungen kennt er nicht, obwohl er schon mehrere Knochenbrüche hinter sich hat. "Man kommt immer stärker zurück", ist er überzeugt. Entscheidend sei aber nicht nur die körperliche Fitness. "Das Wichtigste ist der Kopf. Man muss voll konzentriert bleiben. Wenn du nur eine Sekunde unaufmerksam bist, kann es blöd enden."
Heimatverbunden
Trotz seiner internationalen Ambitionen ist Auer in der Heimat fest verankert. Er ist Mitglied bei der Feuerwehr und in der Landjugend. "Eigentlich bin ich überall dabei", lacht er. Seine nächsten Ziele: Gesund bleiben, weiter Punkte sammeln und sich Schritt für Schritt in der Weltspitze etablieren. Ob er eines Tages vom Sport leben kann, ist offen. "Man muss dranbleiben und Glück haben. Aber solange ich Spaß habe, fahre ich weiter Vollgas."
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