Eine besondere Art des Theaters
In Berg im Drautal wird mittlerweile seit mehr als 150 Jahren Theater gespielt. Meist waren es Idealisten, die sich dem Theater verschrieben haben.
Menschen wie der Schuhmachermeister Anton Diemling in den 1920er Jahren oder Erika Auernig, die bis in die späten 1990er Jahre die Theatertradition und damit das gemeinschaftliche Leben im Dorf pflegte, sind die besten Beispiele dafür.
Berger Jedermann
Wenn die Zeit des Berger Jedermanns kommt, wird die Theatergruppe Berg aufgeregt, zählt doch das Volksstück zum Highlight in der Berger Theaterwelt. „Der Berger Jedermann gehört zu unserer DNA,“ sagt Obfrau Jutta Jester. Ein Meilenstein der Berger Theatergeschichte war das Jahr 1999, als der Berger Jedermann erstmals ins Freie verlegt wurde. Das Risiko lohnte sich, denn man wurde durch enorme Medienpräsenz, überwältigendes Publikumsinteresse sowie durch die Auszeichnung mit dem Kärntner Kulturpreis belohnt. Der Berger Jedermann ist etwas ganz Besonderes, weil er nur alle zehn Jahre aufgeführt wird.
Highlights
2009 wurde der „Freilicht-Berger-Jedermann“ ein Erfolg: Das gewaltige Bühnenbild von Hans-Peter Profunser bestand aus rund 1.700 (Wein)flaschen , in die sich ein Autowrack eingekeilt hatte. „Mit einem „weiblichen“ Satan und zusätzlichen sieben stummen Rollen, die mit hautengen Kostümen in den symbolischen Farben die „Sieben Todsünden“ darstellten, war für zusätzliche Jedermann-Spannung gesorgt,“ erklärt die Obfrau. Auch heuer waren die vier Aufführungen restlos ausverkauft, die Strahlkraft des Berger Jedermann bleibt ungetrübt.
Das Berger Hirtenspiel
Ein weiteres Aushängeschild der Berger Theatertradition ist das Berger Hirtenspiel, das ebenfalls im Zehnjahresrhythmus aufgeführt wird. Zuletzt im Jahr 2014, wo es gelang, die biblische Weihnachtsgeschichte in die Jetztzeit zu verlegen, ohne den Charme des traditionellen Spieles zu verletzen.
Herausforderungen
Mit dem Wiederaufleben des „Stubenspiels“ gelang den Berger Theaterleuten mit ihrer Gasthaus-Tournee im Jahr 2011 ein weiteres kulturelles Highlight. Auch die Durchführung des Internationalen Theaterfestivals im Jahr 2008 war ein bis heute unvergessliches Erlebnis für Kulturbegeisterte aus ganz Kärnten. Mit beeindruckender Bühnenkulisse wurde im Jahr 2002 außerdem der „Totentanz“ (von Alois J. Lippl) in der Ochsenschlucht aufgeführt.
„Bei unseren Theateraufführungen können wir stets auf die Mithilfe der Berger zählen. Ein unverzichtbarer Schatz, für den wir sehr sehr dankbar sind!“, sagt die Obfrau Jutta Jester.
Die Gruppe
Die Theatergruppe umfasst derzeit ein Dutzend Schauspieler. Für den Bühnenbau ist Hans-Peter Profunser verantwortlich, Organisation und Spielleitung liegen in den Händen von Anita Profunser und Obfrau Jutta Jester.
©Brunner Images
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