"Frauen tun es nicht gern alleine"
Das Business Frauen Center lud zur Diskussion über Jobchancen in Oberkärnten.
LENDORF (ven). In Ebner's Greißlerei wurde auf Einladung des Business Frauen Centers (BFC) über Jobchancen von Frauen in Oberkärnten diskutiert. Auch Gastgeberin Michaela Haas-Ebner berichtet von ihren Erfahrungen als berufstätige Mutter und Unternehmerin.
Negative Bilanz
Weitere Referentinnen waren dabei Regionalmanagerin Christine Sitter sowie die Gründerin der Facebook-Plattform "Nock-Jobs" Kerstin Faschauner. "Speziell wichtig dabei ist zu thematisieren, dass die rückläufige Bevölkerungszahl in der Region durch die negative Geburtenbilanz (1,41 Kinder pro Frau – österreichweiter Schnitt liegt bei 2,1 Kindern pro Frau) und die Abwanderungsneigung junger Frauen mitverursacht wird", so Moderatorin Daniela Stein, BFC-Vorstandsmitglied.
Verbesserungspotentiale aufdecken
Laut einschlägigen Statistiken wandern doppelt so viele Frauen im Alter von 15 bis 19 Jahren ab, wie junge Männer im selben Alter. Generell findet etwa zwei Drittel der Abwanderung in der Fertilitätsphase (im Alter von 20 bis 40 Jahren) statt. "Der Fokus liegt darauf, Handlungsnotwendigkeiten zu erkennen und mögliche Verbesserungspotentiale aufzudecken", so Stein.
Frauen brauchen Netzwerk
Unter den anwesenden Gästen diskutierten auch Unternehmerinnen wie Steuerberaterin Ingrid Gritschacher, Claudia Kulterer, Psychologin Andrea Egger oder Ruth Rindlisbacher mit. "Frauen haben gerne jemanden zur Seite, der sie moralisch und auch mit ein paar Ideen unterstützt, wenn sie nicht weiterkommen", bringt es Gritschacher auf den Punkt. Sicherheit sei dabei - auch für Gründerinnen - ein großes Thema. "In der Region fehlt ein Netzwerk, und man braucht Vorbilder", sagt sie.
Wohin mit den Kindern?
Ein weiterer Punkt sei auch die Kinderbetreuung. "Es ist hier in der ländlichen Region wirklich schlecht", so Haas-Ebner, die von ihren eigenen Erfahrungen mit ihrer fünfjährigen Tochter erzählt. Dabei sei der das Verhältnis von Verdienst berufstätiger Frauen und die Kosten der Kinderbetreuung oft eine "Nullsumme".
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