Studie
Kunstschnee am Gletscher?
Der größte und bekannteste Gletscher Österreichs ist die oft gemalte und millionenfach fotografierte Pasterze am Großglockner. An ihr lässt sich der Klimawandel begreifen wie kaum wo anders. Eine Studie.
MÖLLTAL. Kann. man den Gletscher überhaupt noch retten und wenn ja, wie? Forscher*innen der Universität Graz haben sich damit beschäftigt.
Lösung: Kunstschnee?
Die Pasterze hat in den letzten Jahrzehnten deutlich an Masse verloren, und mit dem Eis schwindet auch die touristische Attraktivität. Könnte man mit einer Schicht aus Kunstschnee den Gletscher retten? Dieses hypothetische Experiment hat ein Expertenteam der Uni Graz durchgeführt. „Anhand von Modellierungen haben wir festgestellt, dass genügend Wasser vorhanden wäre, um der Pasterze mit Kunstschnee eine Schutzschicht gegen das Abschmelzen zu verpassen“, berichtet Jakob Abermann vom Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz, Hauptautor der Studie. Abgesehen von den ökologischen Konsequenzen wäre das Projekt aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten allerdings nicht tragfähig. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kosten für die Erhaltung schon jetzt um ein Vielfaches höher wären als alle bestehenden Tourismuseinnahmen zusammen. Mit den steigenden Temperaturen würde der Aufwand in naher Zukunft noch größer werden, da man erheblich mehr Schmelze kompensieren müsste. „Wir möchten darauf hinweisen, dass wir hier nicht eine konkrete, umsetzbare Idee oder einen Auftrag verfolgen, sondern eine hervorragende Datengrundlage genützt haben, um prinzipiell die klimatologischen und ökonomischen Randbedingungen eingrenzen zu können“, erklärt Abermann zur Motivation der Studie.
Klimawandel
Das Foto und die Erkenntnisse sind erschreckend, doch sie zeigen auch die Wahrheit. An diesem Beispiel zeigt sich deutlich, wie schwer es wäre, die Folgen des Klimawandels auszugleichen. Studien des Wegener Centers für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz zeigen, dass für eine Erhaltung unseres Lebensumfeldes eine Senkung des CO2-Ausstoßes um 90 Prozent notwendig wäre. Mehr zur Forschung von Jakob Abermann HIER.
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