Leder ist sein Lieblingswerkstoff
Der junge Schuhmachermeister Bernd Sima lässt seiner Kreativität mit dem Leder freien Lauf.
SPITTAL, ZLAN (ven). Er arbeitet am liebsten mit Leder und gestaltet die ausgefallensten Accessoires. Bernd Sima, Schuhmachermeister aus Zlan, macht das Spittaler Familienunternehmen "Sima Gürtel" weltweit bekannt.
Mit Leder aufgewachsen
"Mein Vater hat von der Arbeit bei der Gabor Schuhfabrik immer Lederreste mitgebracht, da haben ich und meine Brüder immer schon Dinge gebastelt", erzählt Sima Erinnerungen aus seiner Kindheit. Damals waren es noch Armbänder und Nietenschlüsselanhänger. Heute sind es Motorradtaschen und Handtaschen aus Reifen, Schuhe, Armbänder, Mützen, Gürtel oder Brieftaschen aus Schweißerhandschuhen und -schürzen.
"Gewisse Dinge zeichne ich vorher auf, andere kommen über Nacht oder während dem Arbeiten", so Sima. Manchmal übersieht er auch die Zeit. "Dann stehst halt so lange in der Firma, bis es fertig ist."
Prominente Kunden
In erster Linie designed der 31-Jährige für Aufträge für Ledergeschäfte oder Trachtenmodengeschäfte. "Wir liefern nach Kanada, Australien, Amerika oder Japan. Zwei Mal im Jahr stellen wir auf einer internationalen Messe aus." Auch einige Prominente haben Taschen von Sima geordert. "Ich will nicht damit angeben, aber die Popsängerin Pink hat eine Tasche von uns", erzählt er stolz.
Crazy Show Award
Im April konnte er beim internationalen Schuhdesignwettbewerb in Wien den 5. Platz erreichen. Der Stil des Schuhs: "Mir gefallen so Filme wie Wild Wild West oder Sherlock Holmes... dort ist alles so technisch..mit Dampf und vielen Zahnrädern." Derzeit steht der Schuh im Schuhmachermuseum in Wien. "Eine Bestellung habe ich dafür schon, aber die wird etwas reduzierter im Stil."
Familienbetrieb
Das nächste Ziel für Sima: "High Heels. Sie sind in meinem Kopf, aber die Idee ist noch nicht richtig gereift." Seine Brüder (Marco 27, Daniel 21) sind ebenfalls sehr kreativ und gestalten oft mit. Daniel will auch Design studieren. "Wir sind damit aufgewachsen. Mein Vater ist Schuhmachermeister, mein Großvater war es ebenfalls. Er hatte nur eine kleine Schusterei. Mein Vater hat dann mit Gürtel angefangen, was heute unser Hauptgeschäft ist", erzählt er. Derzeit hat das Unternehmen 15 Mitarbeiter.
Klein, aber fein
Ob er immer schon Schuhmacher werden wollte? "Mit sieben Jahren wollte ich Polizist werden", schmunzelt er. Aber es war während der Lehrzeit für ihn keine Frage, dass er die Familientradition fortsetzt. Sima ist auch sehr heimatverbunden. "Wir schauen auch beim Einkauf unserer Rohstoffe darauf, dass sie so gut es geht aus der Region kommen. Wir wollen auch in der Produktion nicht zu groß werden, dafür gute Qualität bieten", schließt er.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.