Auftakt zu 100 Jahre Drauhofen
MÖLLBRÜCKE. Zum Auftakt der 100-Jahr-Feier der seit 18 Jahren von Herma Hartweger geleiteten Landwirtschaftlichen Fachschule (LFS) Drauhofen wurde eine Ausstellung des mit Gattin Helga erschienenen Spittaler Künstlers Rudolf Spitzer eröffnet. Musikalisch von LFS-Schülerinnen umrahmt gab Hartweger den zahlreichen Gästen einen kurzen geschichtlichen Abriss (siehe unten). Der für Kärnten zuständige Superintendent Manfred Sauer lobte die an der Schule gepflegte "wichtige Symbiose" von Kultur und Bildung, von praktizierter Theorie und Praxis. Die vor allem von Schülerinnen-Eltern besuchte Vernissage mündete in einen kulinarischen Genuss, den die jungen Damen unter der Prämisse "regional, saisonal, naturbelassen" zubereitet hatten.
Zwischendurch gaben Schülerinnen ihre Empfindungen zu den Aquarellen des ehemaligen Polizisten Spitzer wider. Die Bilderschau endete zu den einschlägigen Vivaldi-Klängen mit den Ansichten von Gut Drauhofen in allen vier Jahreszeiten.
Musikalische Umrahmung
Die vornehmlich von Rosemarie Sereinig-Huber organisierte Feier, durch die die beiden Schülerinnen Sophia Glinz und Erika Hofer führten, wurde immer wieder aufgelockert von musikalischen Weisen von Magdalena Gorgasser, Maria Rohrer, Anna Lerchster und Elisabeth Leiter, einstudiert mit Musiklehrerin Ramona Waiguny.
Zu den Besuchern gehörten der Landtagsabgeordnete und Bürgermeister von Berg/Drau, Ferdinand Hueter, die Direktorin der Neuen Mittelschule II Sittal, Annegret Truntschnig sowie die Präsidentin des Soroptimistenclubs Spittal, Elisabeth Schurian. Weitere Gäste waren Buchhändlerin Annegret Lackner-Spitzer mit ihren Eltern Ernst und Margarethe Lackner sowie Szene-Wirt Georg Mathiesl.
Aus Lienz kamen von der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Direktor Markus Einhauer und Hannelore Frank, zuständig für Betriebs- und Haushaltsmanagement. Anwesend war auch die Spittalerin Ulrike Roesler-Steiger, die weiland ihre Seidenmalereien in Drauhofen ausgestellt hatte und am Freitag, 26. Jänner, um 19 Uhr eine Vernissage im Sachsenburger Forsthaus bestreitet.
Die Bilder von Rudolf Spitzer sind bis zum 2. Feber zu sehen - montags bis freitags von 8 bis 13.30 Uhr.
Kurzer historischer Abriss
Aus dem historischen Abriss der Geschichtsforscherin Therese Meyer ist zu entnehmen, dass das Gut 1915 von der Kärntner Viehverwertungsgesellschaft erworben wurde. Am 1. Jänner 1918 wird der Schulbetrieb in Drauhofen mit 23 Schülerinnen unter der Leitung von Maria Stückler eröffnet. Zusammen mit dem Litzhof reicht die Ausstrahlung des Hauses in den gesamten Kärntner Raum, gilt Drauhofen als zentraler Begegnungspunkt für die bäuerliche Bildungsarbeit und das ländliche Gersellschaftsleben.
1926 kauft das Land Kärnten das Gut mit Schulbetrieb, der während des Zweiten Weltkriegs ruht. 1948 wird die Fachschule durch einen Innenausbau modernisiert, 1950/51 Schule, Heim und Peronalhaus saniert. Nachdem 1964 das Stallgebäude abgebrannt war, wird die Schule dem Landesschulgut Litzhof angegliedert. Von 1971/72 an wird Drauhofen als zweijährige Fachschule geführt, ab 1989/90 erstmals in Österreich als dreijährige Fachschule für Ländliche Hauswirtschaft.
Vom SchuJahr 1990/91 an wurde Drauhofen mit sechs Klassen (1a/1b/1c/2a/2b/3a) geführt und war die größte einschlägige Schule. Mit Kurt Wohlkönig Kurt (2006 – 2009) besuchte der erste männliche Schüler die Einrichtung. Es folgten die Zertifikate Ökologschule (seit Frühjahr 2007),Umweltzeichenschule (seit Frühjahr 2009),Genussschule (seit 2012),Partnerschule Nationalpark Hohe Tauern (seit 2013) sowie ein Schüleraustausch mit Italien (Interreg 2004 bis 2006 ).
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