Projekt Alplog Nord stößt auf Gegenwind
Das Projekt Alplog Nord nimmt Formen an, doch eine Initiative stellt sich gegen das Gewerbegebiet.
VILLACH (aju). Seit über zehn Jahren wird am Logistikstandort und dem damit verbundenen Projekt Alplog Nord in Villach-Federaun gefeilt. Kürzlich kehrte die Kärntner Wirtschaftsdelegation nach Kooperationsgesprächen mit dem Hafen Antwerpen mit erfolgversprechenden Ergebnissen zurück. Gleichzeitig bildet sich aber auf Sozialen Netzwerken eine Initiative, die gegen das Projekt vorgehen möchte.
Für Grünflächen
Die Initiative nennt sich "Rett' ma die Schütt". Mitglieder der Initiative sind auch Mitwirkende bei Verantwortung Erde, einer Fraktion im Villacher Gemeinderat. In einem ersten Schritt will man mit der Initiative die Bevölkerung über die geplante Petition informieren und den Erhalt der Naturlandschaft im Bereich des geplanten Gewerbegebietes bewirken. Von der Fraktion Erde wurde in einer Gemeinderatssitzung Ende September ein Antrag auf Umwidmung eines Teils der betroffenen Fläche von derzeit Bauland/Industriegebiet in Grünland abgelehnt.
Ersatzflächen geschaffen
Laut der Stadt Villach sei bei diesem Projekt ohnehin keine Naturlandschaft betroffen. "Es geht hier nicht um die Schütt, sondern um die Federaun. Für die umgewidmete Fläche wurden Ersatzflächen geschaffen", sagt Bürgermeister Günther Albel. Auch das angrenzende Natura 2000 Schutzgebiet sei vom geplanten Gewerbegebiet nicht betroffen. "Dafür gibt es strenge bauliche Maßnahmen wie eine Begrünung der Dächer, Abstands- und Emissionsflächen, die eingehalten werden müssen", sagt Albel.
Kein Natura 2000
Bestätigung findet Albel hier auch in der Stellungnahme von Klaus Kleinegger, Naturschutzsachverständiger vom Amt der Kärntner Landesregierung. Ihm zufolge wäre das Projektgebiet Alplog Nord nie Bestandteil des Natura 2000 Schutzgebiete gewesen. "Das dort angesiedelte Landschaftsschutzgebiet Schütt-Ost wurde zudem nach Westen vergrößert und dafür die Grundstücke für Alplog Nord herausgenommen", sagt Kleinegger.
Bis zu 800 Arbeitsplätze
Im Fokus steht für Albel bei diesem Projekt zuallererst die Nutzung eines infrastrukturell wertvollen Gebietes und die geplante Schaffung rund 800 Arbeitsplätzen. "Entgegen der Ansicht des Erde-Gemeinderates Sascha Jabali-Adeh bin ich davon überzeugt, dass eine Erwerbsarbeit neben anderen Faktoren für die Bevölkerung besonders wichtig ist", sagt Albel. Damit kontert Albel eine Aussage von Jabali-Adeh, der in einer Gemeinderatssitzung gesagt hat, dass es nicht zwingend notwendig sei, einen Arbeitsplatz zu haben um lebensfähig zu sein. "Das lässt tief in das Unverständnis für die Bedeutung von Arbeit blicken", sagt Albel.
Zur Sache
Im Rahmen des Projektes Alplog Nord ist ein Logistikstandort westlich von Federaun geplant. Der Standort liegt nördlich der A 2 Südautobahn und der Südbahnlinie der ÖBB mit direkter Nachbarschaft zum Verschiebebahnhof Fürnitz. Nördlich des Areals grenzt nach der Landesstraße L 30 Schütt Straße ein Grünstreifen als Puffer und ein Europa-Schutzgebiet nach Natura 2000 an.
Insgesamt sollen sich auf dem Areal maximal drei große Logistikbetriebe ansiedeln auf einer Fläche von 24,6 Hektar.
Vom Land wurde eine Betreibergesellschaft gegründet, die sich gänzlich in öffentlicher Hand befinde. Diese bemüht sich derzeit um wirtschaftliche Gespräche zu Kooperationen für dieses Gebiet.
Die nötigen Investitionen werden mit zwei Millionen Euro für die Dauer von fünf Jahren veranschlagt. Diese Kosten teile sich die Gesellschafter, die Stadt Villach und die Gemeinden Finkenstein und Arnoldstein.
Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich bereits des Industriegebietes Alplog Süd in Fürnitz.
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