"Tourismus am Reißeck muss bleiben"
MÜHLDORF. Ungeachtet der Stilllegung der Höhenbahn beharrt die Gemeinde darauf, dass der Tourismus am Reißeck im Bereich des Seenplateaus erhalten bleibt. Dies bekräftigte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig.
Bürgermeister Erwin Angerer berichtete, ein am 10. Oktober geführtes Gespräch mit den Verbund-Verantwortlichen Gerhart Penninger, Johann Schuster und Markus Larcher habe immerhin dazu geführt, dass der Betreiber von seiner bisherigen Haltung abgerückt sei, den Tourismus gänzlich aufzugeben. So werde beispielsweise erwogen, für die 3,5 Kilometer lange Trasse zwischen Schoberboden am Ende des Schrägaufzuges und Seenplateau Busse an Stelle der bisherigen Höhenbahn einzusetzen. Darüber hinaus soll die Zahnradbahn erst in acht Jahren ihren Betrieb einstellen. Ob das in den 1970er Jahren errichtete Berghotel gänzlich oder teilweise abgerissen wird, sei noch ungewiss.
Dazu stellten die Mühldorfer fest, allein schon aus ökologischen Gründen komme für sie als Transportmittel nur der Schrägaufzug in Frage. Und zwar über das Jahr 2022 hinaus.
Eine pikante Anmerkung am Rande: Die Abteilung 7 - Kompetenzzentrum Wirtschaftsrecht und Infrastruktur des Amtes der Kärntner Landesregierung hatte bereits im Juni angemerkt, für die Einstellung des Betriebs der Höhenbahn dürften nicht nur touristische Gründe herangezogen werden. Vielmehr habe eine wirtschaftliche Gesamtbetrachtung zu erfolgen, die auch die Kosten für die Wartung und Instandhaltung der Kraftwerksgruppe berücksichtigt. Da dies nicht geschehen sei, hätte das Bundeswirtschaftsministerium keine Stilllegung bewilligen dürfen.
Nach einem Kurzbesuch des für Umwelt und Energie zuständigen Landesrats Rolf Holub am 8. Oktober, der ohne Ergebnis geblieben sei, will Angerer erneut die Landesregierung in einem Brief bitten, sich für den Erhalt des Tourismus am Reißeck einzusetzen. Immerhin nutzten im Jahr 60.000 Urlauber die einzigartige Zahnradbahn. Außerdem biete der Betrieb mindestens 30 Arbeitsplätze. Angerer: "Wir bleiben am Ball, müssen den Druck weiter aufrecht erhalten."
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