Gesundheit
So halte ich meine Zähne gesund
Gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch sind wichtig für Gesundheit und Lebensqualität bis ins hohe Alter. Primarius Dr. Ewald Niefergall leitet die 62 Zahngesundheitszentren der Österreichischen Gesundheitskasse in ganz Österreich – zwölf davon in Niederösterreich. Er hat einige Tipps für gesunde Zähne.
ST. PÖLTEN (pa). Die Bezirksblätte waren im Gespräch mit Dr. Ewald Niefergall und sprachen mit ihm über Zahngesundheit.
BEZIRKSBLÄTTER: Wie halte ich meine Zähne gesund? Worauf muss ich achten?
Primarius Dr. Ewald Niefergall: Kurz zusammengefasst: zweimal täglich Zähneputzen, zweimal jährlich zur Kontrolle bei der Zahnärztin bzw. beim Zahnarzt, zweimal jährlich professionelle Mundhygiene!
Entscheidend ist das richtige, regelmäßige Zähneputzen: Alle Zahnflächen und Zahnzwischenräume sollen zweimal täglich mindestens drei Minuten gereinigt werden. Der richtige Zeitpunkt dafür ist morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen – danach nichts mehr essen und trinken. Wichtig: Zähne sollten nie direkt nach dem Essen geputzt werden! Warum? Durch das Essen entstehen Säuren im Mund, die den Zahnschmelz schädigen können, nach 20 Minuten sind diese wieder neutralisiert.
Beim Zähneputzen muss jeder Zahn gereinigt werden – am besten gewöhnt man sich dazu eine fixe Reihenfolge an: z.B. zuerst links oben und unten und dann die andere Seite und die Vorderzähne unten und oben. Dabei dürfen die Zahninnenseiten nicht vergessen werden! Die richtige Zahnputztechnik lernt man am besten bei der professionellen Mundhygiene – bei der Zahnärztin oder dem Zahnarzt oder in einem Zahngesundheitszentrum. Nicht vergessen: Die Zahnbürste bitte alle zwei Monate wechseln.
Wie kann man Karies vorbeugen, vor allem bei Kindern?
Primarius Dr. Ewald Niefergall: Karies entsteht durch Bakterien im Zahnbelag und durch Kohlehydrate in der Nahrung, besonders durch Zucker. Bei fehlender oder nicht ausreichender Reinigung der Zähne bilden die Bakterien aus dem Zucker Säuren, die den schützenden Zahnschmelz entmineralisieren und aufweichen, sodass Bakterien eindringen können – Karies entsteht.
Milchzähne sind besonders kariesanfällig. Süße Getränke, wie z.B. gezuckerter Tee im Fläschchen sind für Zähne von Babys und Kleinkindern besonders schädlich. Daher ist die tägliche zweimalige Zahnpflege ab dem ersten Milchzahn wichtig. Dazu verwendet man eine eigene Kinderzahnbürste und eine fluoridhalte Kinderzahnpaste. Bis zum Schuleintritt sollten die Eltern die Zähne putzen bzw. die Kinder bei der täglichen Zahnpflege unterstützen.
Spätestens mit zweieinhalb Jahren ist der erste Zahnarztbesuch nötig. Danach sollen Kinder sogar dreimal jährlich zur Kontrolle. Damit werden die Kinder auch mit dem Zahnarztbesuch vertraut, bevor eventuell Karies auftritt und gebohrt werden muss. Professionelle Mundhygiene ist ab dem vollendeten 10. Lebensjahr möglich.
Was sind „schlechte Lebensmittel“ für die Zähne und gibt es auch „gute“?
Primarius Dr. Ewald Niefergall: Eine ausgewogene Ernährung mit Vollkorn, Milchprodukten und Gemüse und Obst sind auch gut für die Zahngesundheit. Süßes und süße Getränke sollten möglichst wenig konsumiert werden. Naschen ist natürlich erlaubt, aber konzentriert auf einen Zeitpunkt und nicht über den ganzen Tag verteilt.
Die Zahngesundheitszentren der ÖGK
Die Österreichische Gesundheitskasse betreibt 62 Zahngesundheitszentren in ganz Österreich. In Niederösterreich gibt es zwölf Zahngesundheitszentren in Amstetten, Baden, Gänserndorf, Gmünd, Krems, Mistelbach, Mödling, Neunkirchen, Schwechat, St. Pölten, Tulln und Wiener Neustadt. Hier arbeiten 46 Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie zahlreiche Zahnassistentinnen und Zahntechniker. In den Zahngesundheitszentren St. Pölten und Wiener Neustadt wird Zahnbehandlung in Narkose für Kinder bis 14 Jahre und für Personen mit besonderen Bedürfnissen durchgeführt.
Alle Zahngesundheitszentren der ÖGK bieten Zahnmedizin nach modernsten Standards und sind technisch bestens ausgestattet. Insgesamt 337 Zahnärztinnen und Zahnärzte bieten österreichweit einfühlsame Beratung und hoch qualitative Behandlungen für Patientinnen und Patienten jeden Alters. Die Zahngesundheitszentren erstellen für die Patientinnen und Patienten gerne umfassende Behandlungskonzepte entweder als Vertragsleistung oder zu fixen, leistbaren Tarifen. Notfälle werden in allen Zahngesundheitszentren möglichst noch am selben Tag behandelt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.