Gericht
21-Jähriger vermittelte Einbruch bei Eltern

Die Einbrecherbande musste sich vor Gericht verantworten.  | Foto: Probst
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  • Die Einbrecherbande musste sich vor Gericht verantworten.
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ST. PÖLTEN (ip). Weil er Österreich verlassen wollte und Geld brauchte, wandte sich ein 21-jähriger Tschetschene an einen Nordmazedonier, von dem er mehrere Monate hindurch auch Kokain bezog. Der 22-Jährige erwartete als Gegenleistung Tipps für geeignete Einbruchsobjekte, so das Geständnis des Tschetschenen, der schließlich die elterliche Wohnung in St. Pölten vorschlug.
Immerhin 15.800 Euro Bargeld, sowie Uhren, ein Handy und eine Goldkette ließ der 22-Jährige, der gemeinsam mit drei Landsmännern (24, 30 und 48J.) im Dezember vergangenen Jahres St. Pölten und Umgebung heimsuchte, aus der elterlichen Wohnung des 21-Jährigen, der für den Tipp immerhin 3.000 € erhielt, mitgehen. Dem Geständnis des Tschetschenen war auch zu entnehmen, dass ihm der 22-Jährige ein Kilo Kokain um 30.000 € angeboten habe. Für die Beitragstäterschaft wurde der Tschetschene allerdings rechtskräftig freigesprochen, da es sich bei den Opfern um seine Eltern gehandelt hat. Verteidiger Philipp Zeidlinger hofft: „Das schlechte Gewissen seiner Familie gegenüber brachte ihn zum Umdenken!“

Kokain verkauft

Wesentlich schwieriger gestaltete sich der Prozess gegen die vier Mitangeklagten, die sich zu den Vorwürfen von Staatsanwalt Thomas Korntheuer nur teilweise geständig zeigten. Laut Anklage soll der 22-Jährige einige Monate hindurch auch weiteren Komplizen Kokain verkauft haben, einer anderen Person habe er 500 Gramm Heroin um 10.000 € angeboten. Der Beschuldigte bestritt vor allem die großen Mengen und behauptete, dass er Kokain nur verkauft habe, um seinen Eigenkonsum zu finanzieren. Zur ausgedehnten Anklage, wonach er auch ein Kilo Cannabis und noch rund 200 Gramm Kokain gedealt habe, bestritt er abermals die Mengen.
„Es belastet Sie also auch Ihr Freund falsch?“, wollte Richterin Alexandra Glösl wissen. „Ja“, erklärte der vorbestrafte Vater eines Kindes, der zu seinen Aussagen vor der Polizei auch immer wieder meinte, dass es sich um Missverständnisse gehandelt habe. Auch zu zehn, teils missglückten Einbrüchen, die die Bande im Dezember 2018 verübt haben soll, bestritt er, immer dabei gewesen zu sein. Ein geringer Teil der Beute, die insgesamt rund 45.000 € ausmachte, konnte sichergestellt werden. Neben Bargeld deckten sich die Männer auch mit 100 Zigarettenstangen aus einem Gasthaus ein und stahlen in einer Firma einen Pkw-Schlüssel, mit dem sie das Fahrzeug starteten und wegfuhren.

Massiv belastet

DNA-Spuren, Observation und abgehörte Telefongespräche belasteten die Bande massiv. Während der 48-jährige Vater behauptete, im fraglichen Zeitraum nicht in St. Pölten gewesen zu sein, legte der 30-Jährige, der nach zehn Jahren Haft in Mazedonien erst 2018 entlassen worden war, ein umfassendes Geständnis ab, was Verteidiger Hannes Winkler als wesentlichen Milderungsgrund hervorhob.
Der Beteiligung und den Voraussetzungen entsprechend lauteten die Urteile: Vier Jahre Haft für den 22-Jährigen (nicht rechtskräftig); zweieinhalb Jahre für den 24-Jährigen, drei Jahre für den 30-Jährigen und 18 Monate (davon zwölf bedingt) für den 48-Jährigen sind rechtskräftig, wobei ein Einbruch nicht nachzuweisen war und sich die Drogenmenge etwas reduzierte.

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