Gesundheit
Amtsarzt schlägt Alarm: Ein Kinderarzt zu wenig in St. Pölten

- Sankt Pöltens Amtsarzt Edmund Entinger im Gespräch.
- Foto: Frings
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Amtsarzt Edmund Entinger verrät, wie es um die medizinische Versorgung bestellt ist.
Von Nikolaus Frings
ST. PÖLTEN. BEZIRKSBLÄTTER: Herr Entinger, wie steht St. Pölten punkto medizinischer Versorgung da?
EDMUND ENTINGER: Grundsätzlich sehr gut. Allerdings spüren auch wir den allgemeinen Fachärztemangel. Besonders eklatant schlägt sich dieser Mangel im Bereich der Kinderärzte nieder. Konkret haben wir momentan in St. Pölten einen Kinderarzt zu wenig. Die Frau Kollegin Jitka Martinek ist bereits vor Monaten in Pension gegangen und noch immer ist kein Nachfolger, kein Bewerber da. Das hat bei den verbliebenen Kinderärzten weit längere Wartezeiten zur Folge.
Wie beurteilen Sie die Lage im Gesundheitsamt selbst, ist hier der Bedarf an Fachkräften und Beratungsstellen gedeckt?
An und für sich schon. Unsere Beratungsstellen sind gut besucht und werden glücklicherweise gut angenommen.
Zu Jahresbeginn öffnete die erste Primärversorgungseinheit in St. Pölten. Ihrer Meinung nach ein Modell mit Zukunft?
Ja, ich finde es durchaus positiv. Gerade durch den angesprochenen Fachärztemangel kann in dieser Einheit auch vieles abgefangen werden. Beispielsweise die Impfungen für Kleinkinder, die wir im Amt nicht durchführen, die durch das Fehlen eines Kinderarztes aber eben vakant sind. Dafür bin ich sehr dankbar.
Stichwort Grippewelle: Wie stark hat's St. Pölten denn erwischt?
Heuer eigentlich gar nicht so schlimm. Die Grippewelle ist auch erst zwischen Mitte Februar und Anfang März aufgetreten. Der Trend ist interessanterweise bereits seit einigen Jahren zu beobachten, dass die Grippewelle eigentlich im Vorfrühling erst kommt und nicht schon zu Weihnachten.
Ist punkto Impfungen im Allgemeinen, aber auch bei Grippe-Impfungen im Speziellen, schon ein Trend in Sankt Pölten erkennbar?
Unsere Impfzahlen sind ganz allgemein im Vergleich zu den Vorjahren eigentlich unverändert. Im Jahr 2018 haben wir 2300 Zecken-Impfungen bei Erwachsenen durchgeführt und knapp 300 bei Kindern. Grippe-Impfungen haben wir in diesem Winter bereits knapp 700 durchgeführt. Ganz allgemein lässt sich dazu auch sagen, dass sich in St. Pölten großteils ältere Menschen gegen die Grippe impfen lassen. Das ist aber auch gut so, denn gerade bei älteren Menschen kann diese ja auch wirklich lebensgefährlich werden.
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