Erzählte Geschichte, St. Pölten
Angelica Bauer im Haus der Geschichte
Die Zeitzeugin Angelica Bäumer war anlässlich des morgigen 85. Jahrestages der Novemberpogrome heute im Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich zu Gast.
ST. PÖLTEN. Die Sonderedition des Zeitzeugen-Forums „Erzählte Geschichte“ richtete sich an Schulklassen, kurz nach der Ausschreibung der Veranstaltung war sie ausgebucht. 120 Schülerinnen und Schüler aus dem BRG/BORG St. Pölten und aus dem Don Bosco Gymnasium Unterwaltersdorf nahmen teil und stellten viele interessierte Fragen zu Angelica Bauers Lebensgeschichte, aber auch zu aktuellen weltpolitischen Fragen.
Mit 12 Jahren musste Angelica Bäumer schlagartig erwachsen werden, wie sie erzählte, weil ihre Eltern in die Zwangsarbeit geschickt wurden und sie nun für ihre beiden jüngeren Geschwister Verantwortung übernehmen musste. Sie überlebte die Shoah als U-Boot bei einem bäuerlich-frommen Pfarrer in Großarl (Salzburg), der posthum auch zu einem der Gerechten der Völker ernannt wurde. Als einen der einprägsamsten Momente in Ihrem Leben beschrieb Angelica Bauer die Wiederbegegnung mit ihrer geliebten Großmutter nach ihrer Rückkehr aus dem Konzentrationslager: Die setzte sich an das Klavier und spielte. Allgemein hat Angelica Bäumer die Musik mehr über ihre Traumata hinweggeholfen als jede Therapie, wie sie meinte.
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