St. Pölten
Ein Leben im Dienste der Menschen – "Fad wird mir nicht"
Schwester Chrysostoma hat ihr Leben in den Dienst der Menschen gestellt: ob als Pädagogin oder in der Pfarre.
ST. PÖLTEN (pw). Sie blickt auf 80 bewegte Jahre zurück: Schwester Chrysostoma, mit bürgerlichem Namen Christine Trucka, vom Frauenorden "Congregatio Jesu" (Englische Fräulein) wurde, wie sie selbst sagt, von Gott auf diesen Weg geführt. "Ich habe gespürt, dass der Herr etwas Besonderes von mir will. Das macht mich bis heute dankbar und glücklich", freut sie sich.
Im Alter von drei Jahren wurde sie von ihrer Tante, einer Volksschullehrerin, im Waldviertel aufgenommen. Die strenge Erziehung und die Trennung von der Mutter prägten sie schon früh. Als Pädagogin stellte sie sich selbst in den Dienst der Menschen. Über die Jahre keimte der Wunsch, Missionsschwester in Afrika zu werden.
Sonderschullehrerin
Doch das Schicksal brachte sie in eine Sonderschule mit Internat nach Schiltern. Zu Beginn ihrer Tätigkeit stellte sie sich die Frage: "Was tue ich, damit wir gemeinsam Freude haben?" Gemeint waren "ihre" Buben im Alter zwischen 13 und 16 Jahren. So wurden kurzerhand jährlich Reitwochen veranstaltet oder eine Höhle gegraben, in der abends bei Kerzenschein Karten gespielt und getratscht wurde.
"Ein ehemaliger Schüler hat sich mal bei mir gemeldet, um mir zu erzählen, dass er die Höhle besucht hat. Es gibt sie noch immer", zeigt sich Schwester Chrysostoma gerührt.
Es folgten rund zehn Jahre als Sekretärin der Generaloberin des Ordens in Rom. Seit ihrer Rückkehr setzt sie sich auch im "Diversity Café" für die Bewältigung und Aufarbeitung der Flüchtlingswelle ein. "Diese Menschen sind sehr dankbar für alles, was man für sie tut." Ihr Versprechen für die Zukunft: "Solange es möglich ist, werde ich weitermachen!", betont Schwester Chrysostoma. Doch wie sieht sie als Ordensschwester das Bild der Frau in der Gesellschaft?
Frauenbild
"In manchen Berufen gibt es immer noch keine Gleichstellung. Auf den Frauen lastet durch Beruf und Haushalt auch mehr", stellt sie fest. Als Ordensfrau werde man heute immer noch "anders ang'schaut".
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