St. Pölten
Grünes Licht für Tiefgarage unterm Bischofsgarten

- Unter dem Bischofsgarten soll eine Tiefgarage gebaut werden, als Ersatzstellfläche für den Domplatz. Vorausgesetzt, dass sich keine archäologischen Schätze im Boden befinden – dies würde, laut Diözese St. Pölten, wie am Domplatz – eine Tiefgarage verhindern („Bodendenkmal“).
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Autofreier Domplatz: Machbarkeitsstudie zum Bau einer Tiefgarage fällt positiv aus. Verhandlungen laufen.
ST. PÖLTEN (pw). Die Situation rund um die Parkmöglichkeiten in der Innenstadt spitzt sich zu. Im Herbst könnte der Domplatz per Gemeinderatsbeschluss autofrei werden. Damit geht eine Vielzahl an Stellplätzen verloren. Schon lange steht deshalb der Wunsch nach einer Tiefgarage unter dem Bischofsgarten im Raum.
Machbarkeitsstudie
Wie die Bezirksblätter erfahren haben, soll es vor Kurzem ein Treffen zwischen Bürgermeister Matthias Stadler und Bischof Alois Schwarz gegeben haben. Hintergrund: Die Machbarkeitsstudie für diese Tiefgarage soll positiv ausgefallen sein. Damit würde einem Bau nichts mehr im Wege stehen. Auch die Diözese St. Pölten soll sehr an der Umsetzung interessiert sein. Denn auch die Kirche hat Bedarf an Parkplätzen.
"Technisch wäre ein Tiefgaragenbau im Bereich des Bischofsgartens wahrscheinlich möglich, da rechts und links davon bereits Tiefgaragen gebaut wurden", erklärt Martina Bender von der Diözese St. Pölten.

- Ersatzparkplätze in der Innenstadt: Die Bischofsgarage als Alternative zum autofreien Domplatz.
- Foto: Karte: Google Maps (Grafik: BB)
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Mehr als 300 Stellplätze könnten entstehen mit Ausgängen auf den Domplatz, zum Bischofsgarten und über einen unterirdischen Gang zur Klostergasse.
Laut Insidern soll die Kostenfrage für Diskussionsstoff sorgen. Rund 20 Millionen Euro wären für einen Bau veranschlagt. Die Stadt St. Pölten würde als alleiniger Betreiber der Parkgarage das meiste Geld lukrieren. Das Land NÖ will in dieser Sache nicht mitfinanzieren. Die Kirche möchte aber nicht auf das Baurecht verzichten:
"Ein möglicher Grundstücksverkauf ist auf keinen Fall angedacht", so Bender. Auch die Möglichkeit eines Public-Private-Partnerships (PPP-Modell) wäre denkbar. Private Unternehmen würden sich "einkaufen" (den Bau mitfinanzieren) und im Gegenzug Stellplätze bekommen. Zwei ansässige Institutionen könnten davon profitieren. "Ein mögliches PPP-Modell wird noch geprüft", hält Bender fest.
Public-Private-Partnership
Druck kommt vonseiten der Opposition: „Die Verantwortlichen der Stadt müssen endlich Lösungen finden. Für uns ist klar: Ein Ergebnis für den Bau von Ersatz-Stellflächen kann es nur in Kooperation mit den Unternehmen geben, die auf Parkflächen angewiesen sind. Die von der Stadt und der Diözese beauftragte Studie zum Bau einer Tiefgarage unter dem Bischofsgarten bietet sich für eine Kooperation zwischen öffentlicher Hand und diesen Unternehmen an. In Form eines sogenannten ‚Public-Private-Partnerships‘ ist eine Realisierung möglich“, stellt VP-Stadtrat Markus Krempl-Spörk klar.
Ersatzstellflächen
Auch die Kaufleute reagieren: "Wenn keine Ersatzstellflächen gefunden werden, stehen wir für den Beschluss eines autofreien Domplatzes nicht zur Verfügung", erklärt Wirtschaftsbund-Obmann Mario Burger. "Die einzige sinnvolle Alternative wäre der Bischofsgarten. Jetzt oder nie", drängt er. Damit sich die Innenstadt weiter gut entwickle, brauche es schnelle, knappe Wege.
"Die Stadt möchte eine 'High-End-Nutzung' für den Domplatz im Zuge der Kulturhauptstadt 2024 (Stichwort: bestbeschallter Platz). Diese geplante Hochwertigkeit (Theaterpublikum) braucht gut angebundene Parkplätze", so Burger.




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