Wilhelmsburg
Im Grätzel – "Nachbarn sind wie eine zweite Familie"
In Wilhelmsburg werden Nachbarn umsorgt wie Familienmitglieder – bis hin zur ärztlichen Betreuung.
WILHELMSBURG (pw). Am Rande von Wilhelmsburg bedeutet Nachbarschaft soviel wie eine zweite Familie. "Wir leben in unserer Sackgasse ein wunderbares generationsübergreifendes Miteinander. Und das ist bereits seit den 70er-Jahren so, als die Siedlung unter großem körperlichen Einsatz der einzelnen Hausbesitzer entstanden ist", erklären Mary und Franz Janker.
"Unsere Nachbarn sind unsere zweite Familie. Wir kennen die Geschichten über die Kinder und Enkelkinder, wissen, wann wer krank ist und die Kinder haben in jedem Haus Spiele zur Verfügung. Gemeinsam wird vor Schularbeiten gezittert und der Durchfall des Hundes erläutert."
Das ansässige Arzt-Ehepaar öffnet schon mal seine “Ordination Daktari” im Garten und zieht Splitter aus Kinderfüßen, oder ist bei schweren Krankheiten rasch zur Stelle.
Es wird täglich getratscht, einmal pro Woche trifft man sich zum gemütlichen Beisammensein mit Grillerei oder Weinverkostung. Man übernimmt gegenseitige Taxidienste, unterstützt sich bei der Kinderbetreuung, beim Hundesitten, beim Lebensmittel ausborgen oder besorgen und passt in der Urlaubszeit auf das Haus auf.
"Bei Hochwasser wird mitten in der Nacht gemeinsam gepumpt und während der Gartenarbeit kommen die Nachbarn mit Bier für eine Pause vorbei", erzählt Mary Janker stolz.
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