Lokales
In St. Pölten wird nach einer zweiten Hundezone gebellt
Die Errichtung einer zweiten Hundeauslaufzone wird zum Thema. In der Politik wie unter den Hundebesitzern.
ST. PÖLTEN (nf). Der Hammerpark im Zentrum St. Pöltens ist einer der "Spazier-Hotspots" im Bezirk. Die Schulkinder tollen dort bereits auf dem Heimweg herum, die Pensionisten sitzen die Parkbänke ein, da dürfen auch Hund und Frauli nicht fehlen. Dabei werden Letztere durch viele Tafeln darauf aufmerksam gemacht, dass im Park Leinenpflicht herrscht.
"Gatschige" Forderungen
Von der Leine nehmen dürfen die Hundebesitzer ihre Vierbeiner nämlich nur in einer eigens dafür eingerichteten Hundeauslaufzone direkt neben dem Park. Von grüner Wiese kann dort allerdings keine Rede sein. "Ich würde die Stadt darum ersuchen, einmal Rindenmulch in der Zone zu streuen. Gerade jetzt, wenn der Schnee schmilzt, ist's in der Zone doch sehr gatschig", gibt die St. Pöltnerin Elisabeth Wickl zu bedenken. Neben der Renovierung der vorhandenen Zone hält Wickl die Schaffung einer zweiten solchen Zone für wünschenswert.
Das sagt die Politik
Laut für eine solche Zone "gebellt" hat jetzt die FPÖ. Dabei richtet sich der freiheitliche Blick zunächst nach Linz: "Für etwa doppelt so viele Hunde wie in St. Pölten findet man dort 17 Auslaufzonen", unterstreicht Chef Klaus Otzelberger. Soll heißen: "Entweder schaffen wir in St. Pölten eine weitere Auslaufzone, oder wir reduzieren die Hundesteuer", schlug zumindest Gemeinderat Alexander Hell, ebenfalls FPÖ, vor. Eine Idee, die auch von St. Pöltens Grünem Markus Hippmann mitgetragen wird. Er konkretisiert: "Ich finde, dass eine Zone zu wenig ist, wobei ich an sich kein Freund von diesen eingezäunten Arealen bin. Ich würde mir eine großräumige Fläche an der Traisen wünschen, wo man die Hunde von der Leine lassen darf."
Hundevereine "am besten"
SPÖ Gemeinderat Thomas Kainz zeigt indes eine Alternative auf: "Verhaltenspsychologisch sind Hundezonen per se nicht der Weisheit letzter Schluss. Wer seinen Hund austoben lassen möchte, kann dies am besten bei einem der St. Pöltner Hundevereine tun. Der große Vorteil ist, dass hier unter fachmännischer Aufsicht mögliche negative Verhaltensweisen vorweg erkannt werden können."
"Die bestehende Auslaufzone wird sehr gut angenommen und uns sind keine Beschwerden bekannt", hält Heinz Steinbrecher vom Medienservice der Stadt St. Pölten fest. Laut Angaben des Magistrats wird eine zusätzliche, zentrumsfernere Hundeauslaufzone aufgrund der Vielzahl an vorhandenen Grünflächen rund um die Stadt als "wenig sinnvoll" erachtet. Die bestehende Zone ist insbesondere für Hundebesitzer, die im Zentrumsbereich wohnen, gedacht.
Daten und Fakten zur Hundezone:
Als Mindestgröße für Hundezonen gelten 1000 Quadratmeter. Die St. Pöltner Auslaufzone Nähe Hammerpark entspricht sogar einer Größe von 2150 Quadratmetern. Die Zone wurde im Jahre 2011 errichtet. Im Jahr 2015 wurde auf Wunsch der Hundebesitzer ein Trinkbrunnen für die Hunde errichtet. Die Hundesteuer in St. Pölten beträgt für "normale Hunde" 45 Euro/Jahr, für "Listenhunde" 135 Euro/Jahr. 2018 wurden damit 142.766,67 Euro eingenommen.
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