Ermittlungserfolg
Kripo NÖ sprengt international agierenden Kinderporno-Ring

Im Internet fand der 36-Jährige seine Opfer und Abnehmer. Jetzt konnte er von Ermittlern des LKA NÖ ausgeforscht werden.  | Foto: pixabay
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Rund 3.900 Kinderpornos wurden von Ermittlern des Landeskriminalamtes NÖ sichergestellt: Ein 36-Jähriger aus dem Bezirk St. Pölten-Land soll sogar Nacktfotos seiner dreijährigen Tochter im Internet verbreitet haben. Mögliche Mittäter wurden von Österreich bis in die Ukraine ausgeforscht.

BEZIRK ST. PÖLTEN (pw). Ermittlungserfolg für die Polizei im Bezirk St. Pölten: Ermittlern des Landeskriminalamtes NÖ ging ein 36-Jähriger ins Netz, der im Verdacht steht, Kinderpornos Minderjähriger besessen und weitergegeben zu haben. Im Zuge der Erhebungen wurde bereits im Jänner eine Hausdurchsuchung ausgeführt. Dabei konnten einschlägige Datenträger sichergestellt werden. Bei der Auswertung stießen die Ermittler auch auf Dateien, auf denen Bildmaterial seiner eigenen dreijährigen Tochter zu finden war. Der 36-Jährige dürfte die zuvor selbst produzierten Nacktfotos seines Kindes an mehrere User weitergegeben haben. Außerdem habe der Beschuldigte seine Tochter im Videochat anderen Usern feilgeboten. Hinweise auf einen sexuellen Missbrauch gibt es bis dato jedoch nicht.

Sexuelle Handlungen

Weiters soll er sechs Minderjährige dazu animiert haben, ihm Nacktfotos und Videos mit sexuellen Handlungen, die sie an sich selbst verübten, zu übermitteln. Mindestens ein Opfer – ein 13-jähriges Mädchen – kam dieser Aufforderung schließlich auch nach.

"Die Ermittlungen waren sehr zeitintensiv und schwierig", erklärt Michael Renghofer vom LKA NÖ.

Zu Beginn gab es nur Benutzernamen, deren Identität es zu klären galt. "Solches Material sei auch für die Ermittler eine psychische Belastung", so Renghofer weiter. 

Teilweise geständig

Der Beschuldigte zeigte sich bei seiner Einvernahme teilweise geständig. Er gab an, kinderpornografische Inhalte mit mindestens fünf Chatpartnern im Internet ausgetauscht zu haben. Weiters soll es zum Austausch von sexuellen Phantasien und Neigungen gekommen sein. Bei der Auswertung des umfangreichen Datenmaterials gelang es dem Sachverständigen der Staatsanwaltschaft St. Pölten, dem 36-Jährigen insgesamt 3.900 Dateien mit Kinderpornos zuzuordnen. Weiters soll er von Februar 2010 bis November 2018 mit 48 Chatpartnern Konversationen geführt haben. Mit 20 von ihnen habe er auch kinderpornografisches Material ausgetauscht.

Ermittlungserfolg für das Landeskriminalamt NÖ: Staatsanwalt Karl Wurzer, stellvertretender Landespolizeidirektor für NÖ Franz Popp, Michael Renghofer und Eric Egretzberger vom Landeskriminalamt NÖ. | Foto: Petra Weichhart
  • Ermittlungserfolg für das Landeskriminalamt NÖ: Staatsanwalt Karl Wurzer, stellvertretender Landespolizeidirektor für NÖ Franz Popp, Michael Renghofer und Eric Egretzberger vom Landeskriminalamt NÖ.
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Mittäter ausgeforscht

Aufgrund der ausgewerteten Daten konnten acht Chatpartner namentlich in Österreich (je einer in Tirol, Salzburg und Wien), drei in Deutschland, einer in Zypern und einer in der Ukraine ausgeforscht werden. Im Zuge der Ermittlungen gelang es den Beamten des LKA NÖ auch, einen 30-jährigen Mann aus Wien zu identifizieren, der ebenfalls eine Vielzahl an kinderpornografischem Material besaß. Die Opfer sind derzeit noch unbekannt, da sie sich im Ausland aufhalten. 

"Nur durch die enge Kooperation von LKA NÖ und Staatsanwaltschaft St. Pölten können solche Ermittlungsergebnisse erzielt werden", betont Staatsanwalt Karl Wurzer.

Auch die steigende Kooperationsbereitschaft der Messenger-Dienste sei erfreulich. 

Die Ermittlungen gegen den 36-Jährigen aus dem Bezirk St. Pölten-Land sind abgeschlossen, er wurde auf freiem Fuß angezeigt. Bei schwerem sexuellen Missbrauch droht ihm ein Strafrahmen von ein bis zehn Jahren.

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